The day after Irma

Die Nacht war wesentlich angenehmer als die letzte, einfach aus dem Grund, weil wir wussten, uns kann hier nichts passieren. Heute Morgen war der Wind auch schon wesentlich geringer als gestern. Wir waren guter Hoffnung heute nach Trinidad abreisen zu können, denn man sah mittlerweile auch wieder ein paar Wolken am Himmel und nicht mehr nur diese einheitliche graue Nebel-Decke über dem Meer.

Das Frühstück bestand wieder aus Crackern mit Butter und Kaffee. Unser Gastgeber überbrachte uns leider die Nachricht, dass die Polizei und die Regierung niemanden über die Straßen nach Trinidad lassen. Erst recht keine Touris. Es wäre jedoch möglich nach Havanna zu fahren. Aber noch mal Havanna? Hätten wir unsere Route mal andersherum geplant, denn im Westen scheinen die Bedingungen am Besten zu sein. Wir gehen mit unserem Gastgeber auf die Straße und sehen, dass der Sturm doch so einiges angerichtet hat. An der Seite zum Wasser ist die Straße unterspült und aufgebrochen, Steinbrocken liegen auf der Straße verteilt und alle Anwohner sind dabei das Wasser und den Dreck wegzufegen. Es ist also mittlerweile nicht mehr das Wetter das Problem, sondern die Infrastruktur, die durch Irma verwüstet und beschädigt wurde. Wir gehen für ein bisschen Wifi ins nebengelegene Hotel und laden unsere Powerbank auf, da wir die nächsten Tage nicht davon ausgehen können, dass wir Strom haben.

Zumindest kann man sich wieder draußen bewegen. Wir machen noch mal eine kleine Altstadttour und treffen das irische Pärchen wieder. Die beiden waren am Freitag bei dem Wasserfall El Nicho, worauf ich ein wenig neidisch bin. Es ist auch noch nicht sicher, ob wir für die letzten Tage nach Jibacoa können. Wir wissen nur, dass in Varadero einiges zerstört wurde und dass es am Besten in Viñales sei. Unser Hotel in Jibacoa haben wir bisher nicht erreicht, aber der Casa Besitzer hat zumindest ein Taxi für den morgigen Tag nach Trinidad für uns organisiert. Außerdem bringt er uns zu einer anderen Unterkunft, da er kein Wasser mehr hat und uns somit nicht mehr beherbergen kann. Er wird diese Nacht ebenfalls bei Freunden übernachten.

Im Ort aßen wir für je 1,45 Cuc eine Pizza mit Käse und Schinken. Als wir am Casa ankamen, roch es nach Essen und wir hatten schon Angst, wir müssten jetzt noch was essen – wir waren erstens pappsatt und zweitens waren uns die Unterkunft und die Gastgeber etwas suspekt – ein älterer Herr mit pinken Flecken im Gesicht, ein weiterer Mann namens Jorge sowie einer namens Wladimiro („Cuban Not Russian“). Jedenfalls wollte uns der ältere Herr scheinbar das gekochte Essen zeigen und bat uns ihm zu folgen. Aber wir hatten ihn falsch verstanden und er wollte uns nur in den Garten führen, wo vier Schaukelstühle standen. Er fegte die heruntergefallenen Äste beiseite und wir setzten uns mit dem belgischen Pärchen in den kleinen Garten. Wir mixten uns einen Caipi und quatschten bis wir müde wurden. Der Himmel war blau und rot, das Wetter würde die nächsten Tage wieder besser werden. Guter Abend! 😊

 

2 Kommentare zu “The day after Irma

  1. Gudrun Dueck

    Ach Lieschen…. Ich mach 3 Kreuze, wenn ihr wieder daheim seid. Trotzdem finde ich es mal wieder spannend , mitzulesen , was ihr so erlebt und wie ihr Cuba entdeckt. Wie Du schreibst , gefällt mir. Ich drücke die Daumen für einen entspannten Rückflug. Eine Frage hätt ich : war der Frosch ab der Wand lebendig? Iiiiiieeeeehhh. Gruß an Euch aus der Ferne Mumi

    1. liselotte Beitragsautor

      Jap der war lebendig 🙂 Wir haben dann einmal kurz weggeschaut und als wir wieder hingeschaut haben, war er weg. Leider. Wir haben ihn vergebens gesucht.

      Schön, dass dir meine Beiträge gefallen! 🙂 Fotos lade ich später hoch. 🙂

      Wir sind aber auch froh, wenn wir Samstag heile landen.

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