Wir haben erstaunlich gut geschlafen und wurden zum Glück nicht von den riesigen Kakerlaken gefressen. Der Wecker klingelte um 4:45, um 5:15 waren wir beim Frühstück und um 6:00 war Abfahrt.
Zum Frühstück gab es Cerealien, Bananen und theoretisch auch Toast mit Marmelade oder Erdnussbutter. Kaffee und Tee standen bereit sowie heiße Schokolade. Sein Geschirr wusch man in einem Eimer mit Schaum und danach in einem Eimer mit klarem Wasser. Im Truck gab es einen Bereich für das große Gepäck, einen extra Stauraum für Schlafsäcke und Matratzen und auch einen Stauraum für diverse Schuhe. Ein Safe war ebenfalls verbaut und unter seinem Sitz hatte jeder sein eigenes Fach für die Tagesrucksäcke, welches man mit eigenem Schloss abschließen konnte. Während der Fahrt gab es ein paar Steckdosen, die man zum Aufladen technischer Dinge nutzen durfte.
Heute soll es in einen sehr abgelegenen Ort gehen, wo wir auch kein Wifi haben werden. In dem großen gelben Truck fuhr es sich ganz gut, zwischendurch etwas holprig, aber das lag an den sehr schlechten Straßenverhältnissen. Die Fahrerkabine lag unter uns. Oben im Sitzbereich waren weiche Sessel eingebaut und durchsichtige Fensterplanen an den Seiten. Das wird bestimmt mega, wenn wir diese auf unserer ersten Safari komplett hochrollen können. Und vor allem haben wir von hier oben eine super Sicht.
Aber wie wirken wir wohl jetzt gerade auf die Menschen, die hier leben, während wir durch die kleinen Dörfer fahren, in unserem hohen Truck? Für uns ist es natürlich super interessant, da wir so viel sehen, obwohl wir nur kurze Einblicke haben. Kurze Einblicke in den Alltag einiger Menschen und Familien. Viele waren heute früh schon gleichzeitig mit uns auf den Straßen, obwohl es noch stockfinster war. Sie hatten ihre Läden schon geöffnet, verkauften Obst, Gemüse und Kräuter oder rohes Fleisch, das teilweise noch komplett am Tier dort herumhing. Manche hüteten Kuhherden, aber solche mit richtig großen Hörnern. Manche transportierten mehrere Bananenstauden auf ihren Motorrädern, auch Boda-Boda genannt, da Motorräder hauptsächlich für den Weg zwischen den Grenzen (Boarders) genutzt werden, z. B. zwischen Kenia und Uganda.
Manche Kids spielten vor den Häusern, welche aus Lehmziegeln gebaut wurden. In Kampala sahen wir aber auch einige Hütten nur aus Blech. Wenn dort ein größeres Haus als Hotel oder Firmengebäude gebaut wurde, sah man ein Gerüst aus Holz davor stehen.
Während der Fahrt lernten wir schon ein paar der Mitreisenden kennen. Uns gegenüber saß ein Paar aus England und ein Paar aus Neuseeland/Australien. Fast alle auf dieser Reise hatten die 77 Tage Tour gebucht – von Nairobi bis Kapstadt. Sie waren schon 2 Wochen unterwegs und wir kamen jetzt für 2 Wochen dazu.
Zwischendurch hielten wir an einem Supermarkt, um Kleinigkeiten für das Mittagessen zu kaufen. Nach einer kurzen Weiterfahrt hielten wir an einem Kirchplatz und bereiteten unser Mittagessen vor: Toast mit Erdnussbutter und Banane.
Da der Truck keine Toilette hat, hielten wir auch immer wieder mal für „Bushies“. 😀
Wir überquerten den Äquator und fuhren ein Stück durch den Queen Elizabeth Nationalpark. Der stand jedoch für die nächsten zwei Tage auf dem Zettel. Nachdem wir den ganzen Tag im Truck saßen, erreichten wir schließlich den Kalinzu Forest gegen 18:30 Uhr.
Dann hieß es Zelt aufbauen, kochen und ab ins Bett!