Der erste Tag in Tbisli

Gestern waren wir relativ spät im Bett, sodass wir heute bis 10 Uhr schliefen und erst um 12:00 in der Altstadt beim Frühstück waren. Wir aßen im Entrée, ein französisch angehauchtes Café, denn frühstücken ist in Georgien eher untypisch. Hier isst man spät und dann gleich deftig oder sehr süß. 

Wir wollten uns heute ein wenig die Stadt anschauen und mit einer Standseilbahn den Berg zum Fernsehturm hinauffahren. Wir schlenderten an einem Turm vorbei, der die kleinste Uhr der Welt enthalten sollte. Zur vollen Stunde fuhren kleine Figürchen hinaus. Vorbei am Freiheitsplatz, sahen wir auch den Bundestag, wo häufig Demonstrationen stattfanden. Heute war alles leer, was selten ist.

Es fing leicht an zu regnen, sodass wir kurzerhand wieder in einem Café landeten. Das Plantlovers Café steht voll mit Monsterapflanzen und erschien uns als trockene, gemütliche Gelegenheit. Einen Flat White später hatte es aufgehört zu regnen und wir machten uns weiter hinauf zur Bahn. Die Bahn kostete 35 Lari (GEL) für uns vier für den Weg hinauf, was ca 12€ waren. Oben angekommen hatten wir eine super Sicht über die Stadt. Man sah den Fluss Mtkvari, der sich durch Tiflis schlängelte. Leider gab mein großes Objektiv den Geist auf, sodass ich wohl für den Rest der Reise nur auf mein kleines angewiesen sein werde.

Im Café oben im Mtazminda Park aßen wir heiße Krapfen, gefüllt mit Vanillepudding, für die das Café hier berühmt war. Dazu den ersten georgischen Rotwein – lecker! Die Fahrt hinab kostete uns 33 GEL und unten nahmen wir uns ein Taxi zum Hauptbahnhof, um dort Zugtickets für die Nachtfahrt nach Armenien zu kaufen. Man zog ein Ticket und wartete, bis seine Nummer aufgerufen wurde. Tatsächlich war der Zug bereits sehr voll, sodass wir ein 2er Abteil und zwei Plätze im 4er Abteil buchten. Vielleicht lassen sich die anderen ja darauf ein mit uns zu tauschen, sodass wir zu viert in einem Abteil fahren können. 

Die Zugfahrt von Tiflis nach Jerewan soll 10 Std mit 20 km/h fahren und wohl etwas schaukeln. Wir sind gespannt. Für das vierer Abteil zahlten wir 240 GEL und für das zweier Abteil 350 GEL. Wir wollten mit der Metro wieder in die Innenstadt und anschließend zu Gvancas Tante. Die Rolltreppe hinunter zur Metro war extrem steil und fuhr relativ zügig. Für 1 GEL pro Person (33 Cent) konnte man unbegrenzt weit fahren. Die Metro war sehr laut und ratterte über die Schienen. An der dritten Station stiegen wir wieder aus und nahmen die steile Rolltreppe wieder hinauf. 

Nachdem Gvanca Blumen für ihre Tante besorgt hatte, nahmen wir ein Taxi, welches uns in 15 min zu ihr brachte. Gvancas Tante hatte gestern Geburtstag und deckte den Tisch reichlich für uns. In Georgien stellt man immer alles was man hat auf den Tisch, wenn Besuch da ist. Wir probierten Kaffeekuchen, süßen Reis mit Rosinen, frische Feigen, Weintrauben und Wassermelone. Natürlich gab es auch wieder das Käsebrot, Khachapuri. Dazu selbst gemachten Baileys. Gvancas Tante freute sich sehr über unseren Besuch und wir waren sehr dankbar für die Gelegenheit ihre Gastfreundschaft empfangen zu dürfen.

Mit dem Taxi fuhren wir schließlich zur Dreifaltigkeitskirche, welche wunderschön beleuchtet wurde. Von dort gingen wir zu Fuß zur neu erbauten Brücke über den Mtkvari und dann zurück zur Unterkunft.

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