Der Wecker klingelte mal wieder früh, um 04:45 Uhr, da wir um 05:15 Uhr abgeholt werden sollten. Wir holten unser Frühstück To Go von der Rezeption – zwei Sandwiches, zwei Müsliriegel und zwei kleine Flaschen Wasser – und wurden mit dem kleinen Shuttle zum großen Bus gebracht. Dort ging es dann gegen 06:30 Uhr etwas verspätet los.
Auf dem Weg hoch hinauf in die Berge sahen wir die ersten freilaufenden Lamas, Alpakas und Vicuñas. Manche waren frisch geschoren, manche noch so plüschig wie man sie sich vorstellt. Wir hielten am Lagunillas Aussichtspunkt, welcher auf 4444 Metern lag. So hoch waren wir bisher noch nie. Man merkte, dass man automatisch schneller atmete, aber sonst hatten wir keinerlei Probleme. Weiter ging es durch grüne Berglandschaften, durch die sich ab und an ein Fluss schlängelte und gelegentlich ragten schneebedeckte Berge aus der Ferne hervor. Und immer wieder erfreuten wir uns am Anblick der plüschigen Vierbeiner.
An einer Abbiegung stiegen wir aus und wechselten in einen kleineren Bus, da der große weiter nach Cusco fuhr und es wohl nicht so einfach ist in Puno mit einem größeren Bus zu fahren. Wir erreichten die Stadt gegen 13:00 Uhr und nahmen ein Taxi zum Kalapajra Hafen, einem kleineren Hafen 15 Minuten entfernt vom Zentrum. Wir zahlten 12 PEN (3€) und wurden direkt am Anleger abgesetzt.
Unser Guide Néstor holte uns mit einem kleinen Motorboot ab und fuhr uns durchs Schilf zu unserer Unterkunft. Wir übernachteten heute auf den Uros, eine Ansammlung von schwimmenden Schilf Inseln. Es gibt 52 Inseln, auf denen 1200 Menschen wohnen. Jede Insel beherbergt 4-5 Familien. Alle 15 Tage wird Schilf geerntet und nachgelegt und die untere Ebene, die über dem Wasser schwimmt ist ganz schwarz und riecht auch etwas modrig.
Unsere Hütte stand auf Stelzen, war sehr niedlich und hatte große Fenster mit Blick auf den See in Richtung der Stadt Puno. Auf der anderen Seite sah man endlose Schilf Wiesen und zwei Berge, die zu Halbinseln gehörten. Dahinter lag noch immer der Titicacasee und irgendwann kommt der Teil, der zu Bolovien gehört. Mit 3800 Metern über dem Meeresspiegel ist der Titicacasee der höchstgelegene, größte navigierbare See der Welt. Die Sonne knallte und wir hatten Zeit uns einfach zu entspannen, da wir heute nichts weiter vor hatten. Sobald sich die Wolken vor die Sonne schoben, merkte man direkt die Kälte, die mit der Höhe zusammenhängt.
Néstors Frau bereitete unser Abendessen vor. Heute gab es für uns Pollo a la Plancha und Pescado: Gebratenes Hähnchen & Lachs, dazu etwas Gemüse, Reis und Kartoffeln. Alles war super lecker und kostete uns nur 25 PEN (6€). Der Bereich des Restaurants hatte noch keine Türen und war nur durch Plastikplanen abgeschirmt. Auch hier war es etwas frisch, weshalb wir uns über den heißen Coca- & Kamillentee freuten. Anschließend fielen wir bereits hundemüde ins Bett. Auch in unserer Hütte war es mittlerweile recht frisch und wir hatten keine Heizung – dafür aber sieben dicke Decken übereinandergestapelt. Diese spendeten uns reichlich Wärme, sodass wir gut schliefen. In der Nacht war es ausnahmsweise mal still, bis auf den Regen, der auf unser Wellblechdach prasselte. Aber das war auch irgendwie gemütlich 🙂















