Wir starteten heute mit einem Frühstück im Arena Café, wo es zwei Avocadotoasts mit Rührei gab, inklusive zwei Kaffee und zwei Säfte für 55 PEN (ca. 13€). Mein Papayasaft schmeckte etwas nach Chlor, weshalb ich ihn nach einem Schluck lieber stehen ließ, aber der Rest des Frühstücks war sehr lecker.
Um 10:00 Uhr ging es mit unserem Bus noch mal in den Nationalpark Paracas. „Paracas“ ist übrigens Quechua, die einheimische, alte Sprache und bedeutet Sandsturm. Stürmisch war es gestern ein wenig auf den Dünen, aber sonst eher ruhig. Wir hielten an zwei Aussichtspunkten in der Nähe des Playa Roja und bestaunten das aufbrausende Meer und den roten Sandstrand. Dies sind die Anfänge der Atacama Wüste, welche sich noch bis nach Chile ausdehnt.
Dann ging es weiter Richtung Ica, der Wüstenstadt, wo wir an einem Pisco Weingut anhielten. Zum Mittag gab es dort Ensalada Iqueña (Limabohnen mit Avocado, Zwiebeln, Tomaten mit Essig-Öl-Dressing) und Arroz Chaufa (Frittierter Reis mit Gemüse, Ei und Hähnchen), dazu einen erfrischenden Mangosaft für insgesamt 35 PEN pro Person. Anschließend wurden wir über das Weingut geführt und uns wurde der Herstellungsprozess des Pisco erklärt, dem peruanischen Traubenschnaps. Natürlich gab es auch ein Winetasting, bei dem wir fünf verschiedene Piscos probierten. Vor jedem Schluck sprach der Guide einen passenden Trinkspruch auf spanisch, wir sprachen ihn nach und dann erklärte er uns, was wir gerade gesagt hatten. Zum Mango Sour (17%): „Wenn ich Stress habe, nehme ich drei. An anderen Tagen nehme ich 1,5. Liter.“ Der nächste Schluck war ein Wein, der sogenannte „Wein der Scheidung“ – am Anfang süß, am Ende bitter (11%). Der zweite Wein war ein süßlicher mit 16% und ein Mix aus Pisco und Wein („Babymaker“). Dann gab es noch einen härteren Pisco mit 42% („Corona Killer“) und einen leichten Pisco Kokos mit 17%.
Von dem Weingut bis zu unserem Ziel Huacachina waren es nur noch 15 Minuten mit dem Bus. Wir erreichten die Wüstenoase am Nachmittag, checkten in unsere Unterkunft „Hospedaje Rochabus“ ein und nahmen uns ein paar Bier mit um diese auf der Düne als Sundowner zu genießen. Die Dünen von Huacachina zählen zu den höchsten Dünen in Südamerika und liegen bei 500 Höhenmeter über dem Meeresspiegel. Uns wurde gesagt, dass der Gang hinauf 4 PEN kostet, aber wenn wir diese nicht zahlen wollen, müssten wir das auch nicht, da es eigentlich nur eine Touristenabzocke ist. Wir sollten stattdessen hinter der Unterkunft Carol Lodge die Düne hinaufgehen, was jedoch etwas anstrengender sei. Also machten wir uns auf den Weg und stapften hinauf. Alle paar Meter mussten wir jedoch eine kleine Pause einlegen, da wir immer so sehr im Sand versunken sind, dass es super schwierig war überhaupt voranzukommen. Irgendwann wurde es etwas einfacher, weil der Sand an manchen Stellen festgetreten war. Ich schaute den Weg hinauf nur auf den Weg, um keine Höhenangst zu bekommen. Insgesamt gingen wir 150-200 Meter hinauf und waren komplett erschöpft als wir oben ankamen. Stolz und glücklich tranken wir unser Bierchen und beobachteten den Sonnenuntergang über der Wüste. Auf der einen Seite sahen wir die Stadt, auf der anderen die Oase. Langsam gingen überall die Lichter an und wir machten uns auf den Weg hinunter. Diesmal probierten wir die Abkürzung und wagten uns die steile Düne hinunter, durch den weichen Sand. Erst jetzt wurde mir klar, wie steil sie wirklich war, jedoch vertraute ich dem Sand schnell, der mich automatisch bremste. Dafür leerte ich am Ende jeweils einen Kilo Sand aus meinem Schuh.
Zum Abendessen gingen wir ins Desert Nights auf die Dachterrasse und teilten uns einen Burger mit Hähnchencrossies. Beides sehr lecker, aber der Service war nicht wirklich auf Zack, vergaß am Anfang unsere Getränke und kam mit dem zweiten Gericht erst nachdem das erste gegessen war und es schon 5 Minuten auf dem Tresen stand. Halb so wild, denn wir waren trotzdem zufrieden 🙂
















