Heute nahmen wir die Metro zur Station „Prince Edward“ und frühstückten typisch chinesisch Dim Sum in einem Teehaus namens „Let‘s Yum Cha“.
Wir beobachteten, dass an dem Tisch hinter uns der Tee, den man direkt serviert bekam, zunächst in eine größere Schale gefüllt wurde und darin die Essstäbchen und kleineren Schalen „gewaschen“ wurden. Wir probierten verschiedene Varianten an Dumplings, einige waren lecker, andere eher nicht. Deshalb dachten wir uns, ein zweites Frühstück schadet nicht und gingen zu einer Art Bäckerei, dem „Kam Wah Café“, wo wir ein Pineapple Bun bestellten. Der Pineapple Bun hat eigentlich nichts mit Ananas zu tun, bzw sieht vielleicht auf der Oberfläche ähnlich aus, aber schmeckt wie ein Milchbrötchen überbacken mit Keks. Es wird warm und mit einem Stück Butter darin serviert. Ich probierte einen Zitronen-Eiskaffee und war positiv überrascht. Wir zahlten mit unserer Octopuskarte, da Visakartenzahlung nicht funktionierte. Das war oft so und dann blieb uns meist nur Octopuskarte oder Bargeld als Möglichkeit, wobei die Octopuskarte ja auch nur mit Bargeld aufgeladen werden konnte.
Anschließend schlenderten wir durch den Flower Market, eine Straße mit vielen Blumenläden, und durch die Goldfish Street – hier werden allerlei Fische in Plastiktüten verkauft. Zusätzlich waren dort auch Läden, in denen Welpen und Kitten verkauft wurden, die man in Schaufenstern hätte sehen können, allerdings waren diese Läden zu der Uhrzeit noch geschlossen.
Im Hana Masubi Store nahe der Metro Station kauften wir uns noch je zwei Onigiri für die Wanderung, die wir für den Rest des Tages geplant hatten. Die Dame scannte eine Bonuskarte für uns und sagte, wenn wir ein Wasser dazukauften, wäre es günstiger als ohne. 😀 Dann ging es mit der Metro von Mong Kok nach Shau Kei Wan, wo wir die Buslinie 9 nach To Tei Wan nahmen. Dies war ein Doppeldeckerbus und wir saßen oben in der ersten Reihe. Die Straße bis zu unserer Haltestelle war kurvig und führte durch grüne Berge. Ich empfand die Straße als etwas zu schmal für diesen riesigen Doppeldeckerbus, aber scheinbar passte es irgendwie. Um auszusteigen, musste man den Stoppknopf drücken und das machten wir in letzter Sekunde, denn hier oben wurden weder Haltestellen angesagt noch angezeigt und wir verfolgten den Stand auf mapsme.
Es war ca. 12 Uhr und wir starteten die Wanderung auf den Dragon‘s Back in der Mittagshitze. Insgesamt waren es 8 km und 200 Höhenmeter, die wir schaffen mussten, um am Big Wave Bay Beach anzukommen. Dafür sollte dort ein schöner Strand mit kühlen Getränken auf uns warten. Der Anstieg lag direkt am Anfang der Wanderung, sodass man danach das gröbste geschafft hatte. Der hatte es allerdings in sich, denn das Wetter war nicht zu unterschätzen. Wir hatten kaum Schatten und waren klitschnass geschwitzt. Alle 15 Minuten machten wir eine Wasserpause und hatten 2 Liter dabei.
Auf dem Kammweg hatten wir links und rechts von uns grüne Büsche und eine wunderschöne Aussicht. Vom Shek O Peak, dem höchsten Punkt und auch während der Wanderung sahen wir das Wasser, Strände und teilweise Hochhäuser auf anderen Inseln. Wenn ich vor dieser Reise an Hongkong gedacht habe, sah ich nur eine Großstadt vor mir, in der es wuselig und laut war. Das Bild, was ich jetzt von Hongkong habe, ist ergänzt um einige Inseln mit grünen hohen Bergen, blauem Wasser und weißen Sandstränden. Nach 3 Stunden schwitzen, kamen wir am Big Wave Bay Beach an, unsere 2 Liter Wasser waren leer und gönnten uns erstmal ein kühles Pocari, einen Elektrolyte-Drink, um uns wieder aufzupäppeln. Okay, ein Mochi-Eis trug auch dazu bei. 🙂
Im Bikini ging es ins Meer, was schön erfrischend, aber nicht zu kalt war. Um uns herum schwammen mittelgroße Fische, die teilweise kurz aus dem Wasser sprangen. Zurück am Strand wurden wir dann jedoch von Sandfliegen gefressen, sodass wir relativ zügig die Sachen packten und zur Bushaltestelle gingen, welche 20 min entfernt lag. Über uns zog ein Gewitter auf, wir hörten es jedoch nur donnern und sahen die Wolken, ohne dass es regnete oder blitzte. Als wir gerade an der Bushaltestelle ankamen, bot der Bus um die Ecke – perfektes Timing!
In Shau Kei Wan nahmen wir die Metro und stiegen etwas früher vorm Quarry Bay aus, um noch kurz das sogenannte Monster Building zu besichtigen – ein Wohnkomplex, der extrem hoch und eingeschlossen aussah. Wir hielten dort allerdings nur für ein kurzes Foto, da es dann auch anfing zu regnen. Mit der Metro ging es dann zurück zum Hotel, wo wir schnell duschten und uns dann gebratene Buns von „Cheung Hing Kee Shanghai Pan-fried Buns“ holten. Super lecker!