Heute stand wieder viel auf dem Plan: Wir wollten einen Teil des Golden Circles erkunden, wo mehrere Sehenswürdigkeiten nah beieinander liegen, sodass man sie gut kombinieren kann. Für den kompletten Golden Circle benötigt man 6-8 Stunden, weshalb wir ihn lieber aufteilen wollten. Außerdem war die Nacht ja kurz und wir standen erst um 9:00 Uhr auf.
Als erstes fuhren wir nördlich zum Gulfoss, dem wohl schönsten Wasserfall Islands. Nach 1:30 Std erreichten wir das Visitor Center und das Parken war hier sogar ausnahmsweise kostenlos. Der Wasserfall war an manchen Stellen zugefroren, aber an vielen floss noch ordentlich Wasser. Wir waren froh, dass wir unsere Spikes dabei hatten, denn der Weg war nicht immer mit Schnee bedeckt, sondern auch oft eisig glatt. Der Gulfoss war auf jeden Fall beeindruckend, man merkte aber auch, dass wir hier an einem der bekanntesten Spots unterwegs waren, denn die Menschenmassen sammelten sich.
Unser nächster Stopp lag nur 10 Minuten entfernt, der große Geysir. Hier kostete das Parken die üblichen 1000 ISK ( = 6,95 EUR für den ganzen Tag) und es gab einen längeren Rundweg, der vorbei an kleineren und größeren Geysiren vorbeiführte. Alle 5-10 Minuten bildete sich am großen Geysir auf der Wasseroberfläche eine riesige Blase und sprühte dann einen meterhohen Wasserstrahl in die Höhe. Das Becken brodelte bei 100 Grad und es roch überall nach Schwefel.
Nach diesen beiden Attraktionen brauchten wir etwas Entspannung: die Secret Lagoon. Wobei ich eigentlich aufgeregter war als bei den beiden Stopps zuvor, denn draußen waren es -15 Grad und wir wollten baden gehen! Die Secret Lagoon ist die älteste heiße Quelle Islands. In dieser kann man in 40 Grad warmem Wasser draußen den Sternenhimmel beobachten. Der Eintritt kostet umgerechnet 25 € pro Person – wesentlich günstiger als die berühmte Blaue Lagune, die 70 € pro Person kostet und jederzeit evakuiert werden könnte, da sie neben dem zuletzt aktiven Vulkan liegt. Das Gefühl war einmalig und wir waren richtig froh es ausprobiert zu haben.
Zurück zu Hause aßen wir eine Kleinigkeit und beobachteten grandiose Polarlichter. Warum hatten wir uns die letzte Nacht so um die Ohren geschlagen, wenn heute der Himmel sternenklar war und sich die Polarlichter so extrem zeigten? Es war wunderschön! Das nenn ich mal ein perfektes Feuerwerk an einem Silvesterabend! Wir waren super glücklich und dankbar, dass wir dieses Naturspektakel erleben durften.