Heute ging es zurück nach Tiflis, wir mussten das Auto abgeben und dann wollten wir den Nachtzug nach Yerevan, Armenien nehmen.
Die Fahrt nach Tiflis war entspannt, wir hielten in der Stadt noch auf ein Mittagessen im Coffee Lab, wo leider unser Freund Julian die Treppe hinuntergestolpert ist und sich dabei irgendwie den Knöchel verdrehte. Gvantsas Freundin aus dem Coffee Lab holte schnell einen Beutel Eis, wobei ihr ca 700 Lari aus der Tasche wehten, die sie vorher von Kunden kassiert hatte. Hatte ich erwähnt, dass mir heute Morgen die Milchkanne aus der Hand fiel, weil sich der Deckel von der Kanne löste und dabei einmal das komplette Frühstücksbuffet überschüttete? Heute lief hier alles schief, aber hoffen wir mal, dass Julians Knöchel bald wieder heilt und nichts schlimmeres passiert (ist).
Wir besorgten vorsichtshalber Krücken und fuhren dann nach dem Mittagessen zur Waschanlage, um das Auto schnell zu reinigen. Dann gaben wir es am City Car Rental Office zurück und ließen uns von einem Taxi zum Bahnhof bringen.
Am Bahnhof hielten wir uns oben im Food Court auf, trafen noch eine weitere Freundin von Gvantsa und gingen schließlich doch noch in ein Restaurant, da wir noch 2 Std Zeit bis zur Abfahrt hatten.
Zurück am Bahnhof, als wir das passende Gleis gefunden hatten, traf der Zug etwas verspätet ein. Statt 22:40 fuhren wir erst gegen 23:00 los und hatten leider das Pech, dass in unserem 4er-Abteil, wo wir nur 2 Plätze gebucht hatten, eine Mutter mit Kind schlief, die natürlich nicht tauschen wollten. Der Schaffner kam zu uns und bot uns sein Schlafabteil für 200 Lari an. Wir handelten ihn noch auf 150 herunter und hatten somit schließlich doch 2 Zweier-Abteile für uns. Mit einem Ludi verbrachten wir die Zeit bis zur Ausreise aus Georgien in dem 1. Klasse Abteil von Gvantsa und Julian.
Gegen 1:30 Uhr kamen Zollbeamte durch den Zug und fragten, ob wir etwas zu verzollen hatten. Danach warteten wir (wir wurden fast vergessen, da wir ja im Schaffnerabteil saßen und daher niemand bei uns klopfte) bis es hieß, dass alle aussteigen mussten, um sich den Ausreisestempel zu holen. Den erhielten wir dann draußen in einem Containerbüro gegen 2:50 Uhr. Wir stiegen alle wieder ein, aber der Zig fuhr noch nicht weiter und keiner wusste, worauf wir warteten. Wir waren mittlerweile alle schon sichtlich müde und wollten uns endlich schlafen legen. Um 3:20 Uhr kamen Beamte durch den Zug, die erneut unsere Pässe kontrollierten und den Ausreisestempel sehen wollten. Wir fuhren weiter und nach einer halben Stunde hielten wir, scheinbar für die Einreise. Es kamen Kontrolleure durch den Zug, allerdings schauten diese nur ins Abteil und es passierte noch nichts. Wir warteten also weiterhin, ich schlief zwischendurch schon mal kurz ein, bis es um 4:30 Uhr endlich der Einreisestempel gab. Die Kontrolleure gingen hier auf der armenischen Seite mit kleinen Koffern durch den Zug, scannten damit unsere Pässe und drückten einen Stempel rein. Jetzt aber ab ins Bett!
Es ruckelte und ratterte die ganze Fahrt über, aber mit Stöpseln im Ohr schliefen wir trotzdem sehr gut. Um 10:15 Uhr erreichten wir unser Ziel Yerevan. Ich hatte vorher die App gg installiert, die wie Uber funktioniert und mit der man hier Taxen bestellen kann. Da der Geldautomat am Bahnhof nicht funktionierte, bezahlte ich in der App und wir hatten nach 15 min Wartezeit ein Taxi, dass uns zu unserem Airbnb brachte. Zum Glück konnten wir dort schon eher einchecken, denn mit Krücken und wenig Schlaf brauchten wir doch noch mal ein Powernap.
Nachmittags schlenderten wir dann ein wenig durch die Stadt und landeten im Lavash, einem gut bewertete Restaurant mit landestypischen Speisen. Wir sahen den Brotbäckerinnen beim Formen und Backen zu und hatten ein hervorragendes Abendessen mit Lavash (dünnem Fladenbrot), Schaschlik, mit Rosinen & Reis gefülltem Kürbis, Hummus und Walnusscreme. Zum Nachtisch gab es einen riesigen Blätterteigkuchen. Nachti!