Wir hatten im Vorfeld eine Mehrtagestour über Hyur Service gebucht und freuten uns nun auf 2 Tage voller Highlights.
Unser Fahrer kam pünktlich, aber da wir die restliche Zahlung in bar tätigen mussten, benötigten wir erst noch Bargeld. Die Geldautomaten ließen immer nur eine bestimmte Summe zu, sodass wir alle an verschiedenen Geldautomaten probierten die nötige Summe abzuheben und letztendlich doppelt so viel Bargeld hatten. 😀 Das lief ja! Egal, wir bezahlten die Tour und fuhren unseren ersten Stopp in 45 min an: Khor Virap.
Die Kirche trohnt vor dem riesigen Berg Ararat, der wiederum schon in der Türkei liegt. Der Anblick ist besonders! Der nächste Halt war das Kloster Noravank, welches umgeben ist von roten Felsen. Besonders schön soll es gegen Abend zum Sonnenuntergang sein.
Wir hielten danach an einem familiengeführten Restaurant zum Mittagessen und waren positiv überrascht. Das Essen war gut und wir bekamen ein Glas Weiß- und Rotwein sowie zwei hausgemachte Liköre. Als Überraschung schenkten sie uns eine kleine Weinflasche mit unserem Foto drauf (sie fragten uns vorher, ob sie ein Foto machen dürfe, und da hinter uns eine Fotowand hing, ahnten wir nichts weiteres).
Der nächste Stopp war am Vorotan See, wo wir den Ausblick genossen. Übrigens fuhren wir durch ein Gebiet, was völkerrechtlich wohl Aserbaidschan gehört, aber durch die Armenier besetzt wurde. Auf der Straße sah man so aber nichts, sondern wir sahen dies nur auf Google Maps. Der nächste Halt war die Sternenwarte Karahundsch, auch Zorats Karer oder armenisches Stonehenge genannt. Durch die 70 von 200 aufgestellten Steine soll man wohl bestimmte Sternenbilder sehen können. Die Aussicht über die Weite gefiel uns aber auch sehr. Generell erschien uns Armenien sehr trocken und bergig, irgendwie stellten wir uns auch den Iran oder Teile der Türkei so vor. Die armenischen Autofahrer waren übrigens verrückt, denn die Überholmanöver ließen uns schwitzen. Aber unser Fahrer scheint geübt zu sein, denn bisher lief alles glatt. 😀
Das letzte Kloster für heute war das in Voratnavank. Es lag in einer Bergkulisse, unterhalb floss ein mit Bäumen bewachsener Fluss. Unterhalb des Klosters wirkte es fast wie eine Oase. Schließlich erreichten wir Goris, eine Stadt, die unter dem Krieg wohl sehr gelitten haben soll. Unser Hotel hatte ebenfalls gelitten, jedenfalls waren wir die einzigen Besucher und versuchten uns mit dem russisch von Gvantsa zu verständigen, denn die Gastgeberin sprach nur russisch. Das Zanger Hotel war sehr einfach und ist nicht unbedingt zu empfehlen, kostete uns aber auch nur 50€ für 4 Personen.
Wir gingen zu Fuß zum Restaurant „Tur Baza“, was ebenfalls von einer Russin geführt wurde. Sie hatte eine sowjetische Art an sich, die uns gehorchen ließ: Keine Handys auf dem Tisch, Biergläser nutzen statt aus der Flasche zu trinken und aufessen. 😀 Wir probierten armenisches Brot gefüllt mit Kräutern und eine usbekischen Reispfanne. Das Kalikia Bier schmeckte uns hervorragend und wir hatten eine tolle Sicht, da wir draußen saßen und direkt auf das alte Goris mit seinen Felsformationen schauten. Sehr zu empfehlen!