Die Nacht war eiskalt und bis auf ein paar Kühe sehr ruhig. Wir warteten bis die ersten Sonnenstrahlen aufs Zelt fielen und erst dann schlüpften wir aus den Schlafsäcken. Zum Frühstück gab es heute Erdnussporridge mit Banane und dazu einen heißen Kaffee.
Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, starteten wir unsere Tour zum Kok-Kiya Valley. Die Strecke dorthin dauert von Naryn ca 5 Stunden, also hofften wir dass wir es von hier in 3-3,5 Std schafften. Wir passierten zunächst ein Wildgatter, welches uns von einem Kyrgysen geöffnet wurde. Er und einige weitere Männer bewachten und trainierten eine ganze Horde Pferde, darunter wie immer auch ein paar Kühe. Ein paar Kilometer weiter sahen wir die ersten Murmeltiere aus ihren Löchern schauen.
Die Passstraße führte uns durch eine atemberaubende Landschaft, wir kamen vorbei am Kynda Pass und kurze Zeit später am Militär-Checkpoint, da wir uns hier im Grenzgebiet zu China befanden. Über unsere Autovermietung hatten wir im Vorfeld eine Genehmigung für dieses Gebiet erworben und mussten diese nun gemeinsam mit unseren Pässen vorzeigen. Nachdem wir noch kurz unseren Kofferraum öffnen sollten, durften wir weiterfahren. Über die unendliche Hochebene ging es weiter, das Gras würde orangefarbener und die Kühe wurden zu Yaks. Die zotteligen Tiere grasten gemütlich am Flussbett neben riesigen Pferdeherden. Die Straße war überraschend gut, bzw. hatte ich sie mir viel schlimmer vorgestellt. Level 2 bedeutete hier einfach Schotterpiste, ggf mal ein Schlagloch, aber wir kamen dennoch gut voran.
Als wir die ersten Jurtencamps sahen, wägten wir die Übernachtungsmöglichkeiten ab und entschieden uns für die wärmste Option: Ein Doppelzimmer in einer Mehrzimmerhütte mit Bergblick. 5800 SOM war ein stattlicher Preis (58€), enthielt jedoch auch warme Dusche, Frühstück und Wifi. Für 1000 SOM mehr buchten wir auch das Abendessen dazu. Wir entspannten am Nachmittag und machten einen kleinen Spaziergang im Kok-Kiya Valley.
