Mittlerweile haben wir uns an die Zeitverschiebung gewöhnt und sind pünktlich zum Weckerklingeln aufgewacht. Um 8h hat die wunderbare Großmutter uns wieder ihr fabelhaftes Frühstück serviert. Um 9:30 holte uns das Taxi ab für eine Tour durch das Valle de Viñales. Erster Stopp war die Cueva del Indio, eine Höhle mit unterirdischem Fluss (5 Cuc pro Person). Leider wurden Motorboote verwendet um uns durch die Höhle zu führen, welche neben dem schlechten Geruch eine unangenehme Lautstärke verursachten. Ich denke, dass es bestimmt bessere Alternativen gibt als mit einem Verbrennungsmotor durch jene Grotten zu fahren. Anschließend hielten wir an der Cueva del San Miguel, die wir allerdings nur von außen besichtigten. Die Mural de Prehistoria stand als nächstes an. Ein bunt bemalte Wand in den Mogotes. Am meisten freute ich mich jedoch auf den Balkon des Hotels Los Jazmines. Dieser war berühmt für die schönste Aussicht über das Valle de Viñales. Dort verweilten wir ein bisschen und ließen unseren Blick über das Grüne Tal schweifen. Sebbe: „Du hast sonst nichts so viel fotografiert wie dieses Panorama.“
Unser Taxifahrer hatte ein einfach ausgestattetes Auto. Man konnte nur an einer Seite die Tür öffnen, und diese auch nur von innen, weshalb das Fenster immer heruntergekurbelt war. Die Geschwindigkeitsanzeige sowie die der Tankfüllung funktionierte nicht, die Sitze waren ausgefranst und durchgesessen, aber bequem. 😉 Als Klimaanlage diente ein kleiner Ventilator, der an das Armaturenbrett angebracht war.
Nach insgesamt zwei Stunden Tour setzte er uns wieder am Casa Vergara ab. Wir hofften, dass unsere Großmutter uns noch ein paar ihrer leckeren Sandwiches macht, allerdings musste sie direkt los, als wir ankamen. Sie verabschiedete sich mit einem Küsschen auf jede Wange. Als der Großvater uns sah, sprang er auf und holte einen Zettel. Er zeigte uns voller Stolz eine deutsche Adresse, erklärte, dass „Calle“ auf deutsch „Straße“ hieße, usw. Er hatte eine deutsche Brieffeundin. 😊
Gegen 17h holte uns das Taxi ab um uns nach Palma Rubia zu bringen. Von dort ging es am nächsten Tag nach Cayo Levisa. Vor unserer Abfahrt stürmte und regnete es. Ein ordentliches Gewitter breitete sich direkt über uns aus. Sobald das Gewitter abzog, fuhren wir los. In Palma Rubia hatten wir die letzte Casa vor der Anlegestelle zu Cayo Levisa. Ein kleines Häuschen mit einigen Haustieren: Ein paar Schweine, Hund und Katze, ein Pferd, Hühner plus Küken, mehrere Krebse, Mücken ohne Ende und Käfer. 😄
Vom Haus aus gingen wir ca 5 min zum Anleger. Auf den Wiesen um uns herum befanden sich Ochsen, teilweise angekettet mit einem Seil, welches durch einen kleinen Pfeiler im Boden befestigt wurde. Der Gastgeber Yosján ist sehr nett und spricht gut englisch. Er erzählte uns ein bisschen von sich und zeigte uns die Aussicht vom Dach. Das Essen war in Ordnung, wir hatten nur Schwierigkeiten den Fisch zu pellen. Die Katze war außerdem sehr neidisch und streifte um unsere Beine. Generell ist diese Unterkunft okay, allerdings waren wir anderes gewohnt. Da wir aber mitten im Grünen sind, hätten wir mit nichts anderem rechnen dürfen. Die Matratze ist durchgelegen, das Mückennetz mussten wir zunächst flicken.
Da ich die Beiträge sowieso erst später online stellen kann, aufgrund von fehlendem Internet, kann ich es ja hier schon mal erwähnen: (Ansonsten würden unsere Familien vielleicht etwas Panik bekommen). In den Nachrichten wurde so eben mitgeteilt, dass ein Hurricane in Richtung und komplett über Cuba hinweg ziehen wird. Heute ist Dienstag. Ab Freitag wird er Cuba erreichen. Alle Informationen sind allerdings noch ungenau, detaillierte Infos folgen von Tag zu Tag. Sebbe hat sich vor unserer Reise schon informiert und weiß, dass der Katastrophenschutz auf Cuba sehr gut ist. Sozialstaat 😉 Er hatte auch über den sich eventuell entwickelnden Hurricane gelesen. Aber mal schauen, was noch so folgt.