Die Gastgeberin hatte den Tisch bereits mit Frühstück für uns gedeckt: Rührei, arme Ritter, Gurke & Tomate, Schafskäse, eingelegte Feigen und Brot. Dazu gab es Kaffee und Wasser.
Eigentlich hatten Gvancas Freunde vorgeschlagen, dass wir zu einem nahegelegenen See wandern, allerdings haben sie den Weg scheinbar unterschätzt, denn sogar mit Pferden wäre das eine Tagestour gewesen, die man sehr früh morgens beginnen muss und man trotzdem erst spät abends wieder da gewesen wäre. Also schlug Suliko vor mit dem Auto zu zwei Dörfern zu fahren und sich danach die Burg in Omalo anzuschauen.
Wir fuhren zunächst nach Shenako – wieder einmal über Straßen, von denen ich nicht erwartet hätte, dass man sie mit dem Auto fahren kann. Aber der Delica und Suliko schaffen alles. Wir spazierten ein wenig durchs kleine Dorf, welches aus zehn Häusern und einer Kirche bestand. Dort gab es einen kleinen Hügel, der nur von Männern bestiegen werden durfte. Frauen war dies verboten. Für uns ging es weiter nach Diklo und der dort liegenden Burg. Den schmalen Weg zur Burg gingen wir zu Fuß, aber das letzte Stück hoch ließ ich lieber aus. Die Aussicht war auch von meinem Standpunkt schon genial.
Zurück in Omalo gingen wir hinauf zur Burg („Keselo Fortress“) und fuhren dann ein Stück weiter, wo wir unter Bäumen ein kleines Picknick veranstalteten. Ceswa, einer von Gvancas Freunden, holte sein Akkordion raus und spielte georgische Lieder.
Wir erreichten Dartlo ein wenig später und waren begeistert. Der kleine Ort lag im Tal zwischen massiven, grünbewachsenen Bergen an einem Fluss. Die Häuser hier in Tuschetien werden häufig aus Schiefernplatten gebaut. Sie werden einfach gestapelt und halten sogar meist ohne Zement. Zum Abendessen gab es wieder einen gut gedeckten Tisch, Wein und Wasser. Außerdem bestellten wir eine große Khinkali Pfanne und nahmen diese mit zum Lagerfeuer, um sie mit den anderen zu teilen. Wir gingen diesmal etwas früher zu Bett, wobei in der Hütte unter uns noch ordentlich gefeiert wurde, doch das störte mich nicht – ich schlief wie ein Stein.