Die Nacht hatten wir gut geschlafen, dafür gab es zum Frühstück schimmeliges Brot. 😀 Zumindest sah es so aus, aber es wäre irgendwie auch krass, wenn die Hoteldame uns das so anbieten wollte. Wir aßen vorsichtshalber trotzdem nichts mehr.
Unser Fahrer Gregori war überpünktlich und wir froh, dass wir das Hotel schon verlassen konnten. Der erste Stopp heute war Chndsoresk, in der Nähe vom alten Goris, wo die Höhlen in den Felsformationen zu sehen waren, in denen früher noch Menschen lebten. Nachdem unser Fahrer eine Schotterpiste gemeistert hatte, mussten wir 365 hölzerne Stufen hinuntergehen, um dann über eine wackelige Hängebrücke die Höhlen und Felsen zu erreichen. Die Hängebrücke war etwas wackelig, aber tatsächlich machbar mit meiner Höhenangst. Wir schauten uns auf der anderen Seite ein wenig um, aber da es schon extrem heiß war, hielten wir uns nicht lang auf.
Nach der Schotterpiste fuhren wir nicht lang und erreichten den Ort Tatev, bzw. die Seilbahn, die in das Tal führte. Die Seilbahn war die längste umlaufende Seilbahn der Welt mit 5752 Metern und die Fahrt dauerte 10 min. Als wir im Tal ankamen, besichtigten wir das dortige Tatev Kloster, aber irgendwie waren wir alle ganz schön ko und die Hitze machte uns zu schaffen. Also verbrachten wir ein wenig Zeit im Schatten, bis wir die Seilbahn zurück hinauf nahmen. Oben angekommen, aßen wir dort im Restaurant zu Mittag und fuhren schließlich die kurvige Straße mit dem Auto ins Tal. Theoretisch hätten wir ja unten bleiben können, das war nun etwas merkwürdig organisiert 😀 Aber in der Nähe des Tal gab es die Teufelsbrücke, die als nächster Stopp eingeplant war. Als wir ankamen und die ersten Schritte Richtung Teufelsbrücke nahmen, kamen zwei Jungs mit uns mit und wir wunderten uns, was die uns gleich andrehen wollten. Unser Fahrer sagte, es sei sehr gefährlich und wir sollten uns überlegen, ob wir bis nach ganz unten gehen wollten. Wir kraxelten über ein paar Steine, sahen das Wasser neben uns hinunterpreschen und an der nächsten Stelle hätte man dann an einem Seil hinunterklettern müssen. Die Jungs zeigten uns Bilder auf ihren Handys von wunderschönen Wasserfallbecken und wollten uns scheinbar dorthin bringen, allerdings schreckte uns die „Leiter“ extrem ab, genauso dass unser Fahrer selbst auch andauernd wiederholte, es sei gefährlich. Also gingen wir den Weg wieder zurück und stiegen wieder ins Auto.
Auch gruselig war jedoch die Weiterfahrt. Die Kurven wollten einfach nicht enden und wir waren eine gefühlte Ewigkeit in den Bergen. Gregori fuhr wie ein Rennfahrer und überholte jeden, der vor uns auftauchte. Wir kamen dennoch sicher am nächsten Aussichtspunkt an: Der Shaki Wasserfall. Das war tatsächlich eine grüne Oase, die man so nicht erwartet hatte. Und sie lag in der Nähe vom Vorotnavank Kloster von gestern. Wir gingen für ca 5 Min einen schmalen Pfad und erreichten den Wasserfall, der in dieser sonst so trockenen Gegend doch erstaunlich groß war. Ein wirklich sehenswerter Stopp!
Auf dem Weg zu unserem letzten „Programmpunkt“ hielten wir an einem Food Court und aßen ein paar Kleinigkeiten. Es war mittlerweile schon 19:00 Uhr und wir waren froh über eine kleine Stärkung. Als letztes hielten wir dann im Ort Areni, wo die gleichnamige Weinfabrik stand. Es war tatsächlich eine Fabeik, mit mehreren 30-Tonnen-Fässern, in denen der „Hin Areni Wein“ produziert und gelagert wird. Im Anschluss an die Besichtigung der Fabrik durften wir Weiß-, Rosé-, und Rotwein probieren, fuhren schließlich weiter und kamen dann um 22:00 Uhr müde und ko in Yerevan an.