Zur Feier des Tages buchten wir heute eine geführte Exkursion. Für 45000 CLP (ca. 50€) pro Person ging es für uns heute aufs Kayak – Danke Papa! Wir haben dein Weihnachtsgeschenk in diese Tour investiert 😉
Das Büro des Veranstalters „99% Aventuras“ lag neben vielen anderen in einer Reihe am See. Wir trafen uns um 9:00 zum Tourstart und fuhren dann in einem Bulli zum Puerto Marmol. Die Einweisung dauerte nicht lang, aber für uns war es die erste Kayaktour in einem „innensitzenden“ Kayak. Wir zogen also einen Neoprenrock über, darüber eine Regenjacke und eine Schwimmweste. Es ging hinunter zum Strand, wo wir ein Doppelkayak bekamen. Eigentlich dürfen sich die Kunden das Kayak aussuchen, aber da es heute windiger war als normalerweise, meinte einer unserer zwei Guides es wäre sicherer im Doppel.
Wir saßen also im Kayak, die Beine breit um mehr Stabilität zu haben und paddelten aus der Bucht. Der Guide Andrés fuhr vor, der zweite Guide Alejandro blieb hinten neben uns. Der Wind war wirklich heftig und die Wellen sehr hoch und ich sah uns schon unter dem Kayak. Ich saß vorne und nach nur wenigen Minuten war mein Neoprenrock durchnässt und meine Sonnenbrille, ach was mein komplettes Gesicht, voller Wasserspritzer. Irgendwie schafften wir es durch die Wellen bis zur Felsformation „Chapel de Marmol“. Dort beruhigte sich das Wasser wieder, da uns von der Nordwestseite auch eine riesige Felswand umgab. Die Marmorfelsen sahen wunderschön aus und strahlten weiß-blau. Sie liegen an der Nordwestseite des Sees Lago General Carrera, welcher von unserem Guide Andrés übrigens nur in ruhigem Zustand so genannt wird. An Tagen wie diesen nennt er ihn „Chilenico“ was „turbulentes Wasser“ bedeutet. Wir paddelten um die „Kapelle“ und die „Kathedrale“, also einen kleineren und einen größeren Felsen und bewunderten die Auswaschungen, kleineren Höhlen, die verschiedene Farben und Linien und das türkisblaue Wasser, in denen die Felsen lagen. Durch eine etwas dahinter liegende Höhle durften wir sogar hindurch paddeln.
Das Wasser des Sees ist im Sommer übrigens kälter als im Winter aufgrund der Gletscherschmelze. Im Sommer ist es ca 7 Grad und im Winter 11 Grad.
Auf ruhigem Gewässer paddelten wir trotz nasser Hose glücklich wieder zurück. Den Nachmittag ruhten wir uns aus und gingen abends durch den Ort, wobei heute scheinbar alle den Feiertag genossen und kein Restaurant geöffnet hatte. Also musste ein Eis von der Tankstelle her und unsere Nudeln mit Thunfisch und Tomatensoße.