Um 7:15 verließen wir den Campingplatz Cerro Castillo wieder ohne dass der Wärter bei uns war, um zu kassieren. Da freute sich mein Sparschweinchen-Herz!
Wir suchten uns einen sonnigen, windstillen Platz zum Frühstücken, was mittlerweile gar nicht mehr so einfach war. Die Landschaft änderte sich und damit auch die Windstärke. Wir hielten bei Las Horquetas, welches auch der Startpunkt für eine Mehrtageswanderung durch den Cerro Castillo Nationalpark wäre und toasteten unsere Brotscheiben.
Wir saßen nicht mal 2 Minuten im Auto, da sahen wir einen Andenhirsch im Gebüsch, welcher hier endemisch und vom Aussterben bedroht ist, da es schätzungsweise nur noch 1500 Stück davon gibt. Die Straße führte uns weiter entlang des Flusses Rio Blanco bis zum Aussichtspunkt Cuesta del Diablo, einem riesigen Bergmassiv. Nach dem Örtchen Villa Cerro Castillo ging es weiter entlang des Flusses Rio Ibanéz, welcher sich türkis durch das grüne Tal schlängelte. Die schneebedeckten Berge rundherum schafften dazu eine atemberaubende Kulisse. Dafür nahmen wir gerne mal wieder die Schotterpiste in Kauf.
Weiter entlang der Flüsse Rio Cajón und Rio Murta fuhren wir mit Last Christmas auf den Ohren bis zum Lago General Carrera, welches der größte See Chiles und nach dem Titicacasee der zweitgrößte Südamerikas ist. Kurz vorher machten wir aber noch eine einstündige Mittagspause am Fluss und sahen wieder den gelben Truck an uns vorbeifahren. Könnte also gut sein, dass wir die große Gruppe auf unseren Aktivitäten in den nächsten Tagen wieder sehen.
Wir erreichten Puerto Rio Tranquilo, einen kleinen Ort, in dem wir die nächsten drei Nächte verbringen werden. Heute ist Heiligabend und deswegen wollten wir uns etwas Besonderes gönnen. Wir tauschten also unser mobiles Bett im Van gegen ein Kuppelhaus mit etwas mehr Komfort.
Das Kuppelhaus ist super süß und klein, hat eine kleine Terrasse, Küche, Bad & Wohnzimmer unten und über eine kleine Treppe erreicht man das Schlafzimmer. Zur Nachbarschaft gehören zwei Katzen und der große Lago General Carrera. Wir wuschen eine Ladung Kleidung der letzten 7 Tage im Waschbecken und unserem Waschbeutel und kochten uns eine Gemüsepfanne.
Zu Heiligabend gehört natürlich auch der Kamin, daher nutzen wir die Gelegenheit und wärmten das Kuppelhaus auf. Gute Nacht 🙂