Die Nacht war trotz vollem Campingplatz sehr ruhig. Wie frühstückten in Ruhe und kamen leider kurz nach dem großen Truck erst los, sodass die gesamte Geuppe vor uns am Parkeingang stand.
Aber nach 20 min waren wir an der Reihe, zahlten pro Person 11.000 CLP und fuhren zu einem Parkplatz näher am Startpunkt der Wanderung. Wir hatten uns heute früh noch online angemeldet, da man den Park nur mit vorheriger Reservierung betreten kann.
Die Wanderung hoch zum Ausblick (ein Weg) ist 3,5 km lang und enthält ca. 380 Höhenmeter über Stock und Stein. Nach gut 1,5 Std sahen wir den hängenden Gletscher, wie er blau leuchtete und mindestens 5 Wasserfälle erzeugte. Darunter lag eine milchig türkise Lagune, die man theoretisch auch mit dem Boot befahren könnte (15.000 CLP pro Person).
Wir entschieden uns aber nur für den Trail und schauten noch mal kurz bei der Bootsanlegestelle vorbei (noch mal 600 Meter, nachdem man wieder zurück am Startpunkt war). Als wir am Auto ankamen, fiel uns auf, dass wir leider wieder das Licht angelassen hatten und die Batterie erneut leer war. Zum Glück war der Parkplatz voll und wir fanden schnell jemanden, der uns überbrückte. Ob uns das jetzt eine Lehre war? 😀
Weiter ging es auf der Carretera Austral, die schnell zur Schotterstraße wurde. Das erste Mal folgten auch ein paar Serpentinen, die unser Chevrolet aber gut schaffte. Wir hielten auf der Hochebene für eine Rast mit Nudeln und Tomatensoße und kurze Zeit später am Mirador Salto El Condor und sahen von dort einen super hohen Wasserfall.
Das Tal vor Villa Mañihuales war umgeben von tausenden lila Fingerhüten, als wurde hier auf Leitplanken verzichtet und dafür Blumensamen gepflanzt. Die Landschaft war wirklich wunderschön, wie aus dem Bilderbuch. Die Straße wechselte häufig zwischen Teer und Schotter, aber wir blieben die ganze Zeit auf der Carretera Austral (Ruta 7).
Wir erreichten den Ort Coyhaique, welcher uns immens groß erschien. Trotzdem waren die Gassen und Häuser schnuckelig wie in Puerto Varas. Wir machten einen (kleinen) Großeinkauf, da wir uns nicht sicher waren, ob in den nächsten (Weihnachts-)Tagen die Geschäfte geöffnet haben. Außerdem tankten wir voll und kauften auch eine neue Gasflasche.
Wir fuhren anschließend einen freien Wild Camping Spot am Fluss an, waren uns aber nicht sicher, ob wir den Weg auch wieder hinauf schaffen würden und suchten lieber weiter. Der nächste Campingplatz war ein kostenpflichtiger im Nationalpark Cerro Castillo, aber wir kamen relativ spät an und der Wärter schien schon da gewesen zu sein und nicht mehr vor Ort. Wir stöberten noch kurz im Reiseführer und fielen dann ins Bett.