Ein Abenteuer, auf das wir gerne verzichtet hätten

Gestern Nacht war schlimm. Wie ein Traum, aus dem man schnell wieder erwachen möchte und hofft, dass es nur ein Traum war.

Dass Camping so gefährlich sein kann, hätten wir nicht gedacht. An unserem Traumstellplatz hat sich noch ein Pärchen dazu gesellt, was ansich vollkommen okay war, obwohl wir nicht gedacht hätten, dass der wenige Platz für ein zweites Auto noch reicht. Das Pärchen baute ein Zelt irgendwo in den Büschen auf, während wir schon im Trockenen saßen. Wir schliefen ein und alles war okay.

Gegen halb drei wurden wir wach, da die beiden wohl durchnässt waren und ihre Sachen ins Auto räumten. Da wir im Dachzelt schliefen, hörten wir alles und warteten darauf, dass alles verstaut war. Dann hörten wir Geschirrklimpern und ein Feuerzeug, welches mehrfach gezündet wurde, nur scheinbar reichte es nicht für den Kocher .. Es dauerte bestimmt 5 Minuten, bis der Typ seinen Kocher zum Laufen bekam und wir waren mittlerweile genervt, dass das mitten in der Nacht zwischen unseren Autos noch sein muss (direkt unterhalb unseres Dachzeltes).

Auf einmal war ALLES nur noch hell, direkt vor uns und super laut. Die Flamme muss riesig gewesen sein! Sie schrie, er schrie und wir waren fassungslos, als wir das Fenster des Dachzeltes öffneten. Zwischen den Autos und auf der Wiese neben uns war wirklich alles am Brennen. Unglaublich. Es stank extrem nach Benzin.

Wir sind sofort runter, haben das Dachzelt zusammengepackt, da wir Angst hatten, dass es schnell Feuer fängt und haben anschließend im Camper nach einem Gefäß für Wasser gesucht. In der Zeit schmiss sich der Typ mit einer Decke von Feuer zu Feuer und hat es nach gefühlten 10 Minuten gelöscht. Wahrscheinlich hätte Wasser bei einem Benzinbrand auch nicht viel geholfen? Ich zitterte und mir wurde schlagartig schlecht. Wie wahnsinnig war das bitte? Das ganze hätte extrem schlecht ausgehen können. Wie viel Glück im Unglück konnte man haben?

Als alles aus war, haben die beiden ihre Sachen gepackt und sind direkt abgehauen. Kein Wort mehr, nix. Die nach Benzin riechende Decke hatten sie dort liegen gelassen und waren schnurstracks geflüchtet. Wir warteten noch ein wenig, falls es irgendwo noch mal beginnt zu brennen und haben den Camper gecheckt. Alles heile, uns geht’s gut und der Brand war definitiv gelöscht. Mittlerweile regnete es, oder regnete es schon die ganze Zeit? Ich war völlig neben der Spur und konnte alles noch nicht realisieren. Diese Flammen .. plötzlich brannte einfach alles um uns herum. Das ging einfach so schnell. Diese Vollidioten!

Mein Puls lag immer noch über 100. Wir entschieden uns ebenfalls den Platz zu verlassen, es war einfach zu gruselig. Wind und Regen pustete um den Bulli und trotz neuen Platzes schliefen wir erst gegen halb 5 ein, denn dieses Trauma ließ sich nicht so leicht verdrängen. Wir haben daraus gelernt und die beiden hoffentlich auch.

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