So. Jetzt aber! Heute wollte ich nun wirklich die Wanderung bis zum Schluss durchziehen. Die gestrige wurde von komoot als schwer eingestuft, die heutige nur mittelschwer. Na dann mal los.
Der Wecker klingelte um 7:30 und der Ausblick aus unserem Dachzelt war grandios! Wir fuhren zum Parkplatz in Fredvang (wir entschieden uns für den kostenlosen, nicht den „Main Parking Spot“), von wo aus man die Wanderung zum Kvalvika Beach beginnen konnte. Während der Wanderung hatte man wohl auch die Möglichkeit zum Berg Ryten hinaufzugehen, aber ob das was für uns war? Nach der gestrigen wohl eher nicht. Wir gingen erst ein Stück an der Straße entlang bis links ein Schild zum Kvalvika Beach zeigte. Der Strand war nur zu Fuß oder per Boot erreichbar, das allein klingt schon mal lohnenswert!
Um die matschigen Wege zu überwinden, lagen schmale Holzstege auf dem Boden. Langsam ging es bergauf und man konnte gut sehen, wohin der Weg führte. Nämlich direkt über die Bergkuppe. Aber der Weg sah für mich machbar aus und ich war hochmotiviert! Schritt für Schritt ging es nach oben, mal über matschige dunkle Erde, mal von Stein zu Stein. Wir erreichten einen steilen Aufgang, für den man eine Metallkette an der Steinwand zu Hilfe nehmen konnte. Danach waren wir oben auf der grün bewachsenen Bergkette und die Aussicht war schon hier (auf halber Strecke) genial. Hier oben lag ein tiefschwarzer See und man konnte in den anderen Fjord hinunterschauen.
Über weitere Holstege ging es weiter und wir konnten den Berg Ryten schon sehen. Die Holzstege waren teilweise 1 Meter über der matschigen Erde ohne Geländer, aber kein Problem. Unsicher war ich mir wegen des Berges, den Sebbe gerne hoch wollte. Jetzt musste man sich entscheiden: Entweder hinunter zum Kvalvika Beach oder erst weiter hinauf zum Berg Ryten. Ich ging erstmal weiter hinauf, denn die Wiesen drum herum waren weitläufig und der Weg sah fest und steinig aus. Wesentlich besser als zum Himmeltindan, wie ich fand. Trotzdem hatte ich irgendwann zittrige Beine und einen hohen Puls. Ich war dabei einen Berg zu erklimmen, da ist das doch wohl normal oder nicht?
Von hier oben hatte man einen tollen Blick auf den Strand, das hatte sich auf jeden Fall schon mal gelohnt. Das letzte Stück ging Sebbe alleine, ich genoss lieber die Aussicht 50 Höhenmeter tiefer, wo nicht so viel los war. 😛 Danach ging es dann hinab zum Strand. Auch hier wieder vorbei an einem See, über Holzstege und dann eine kraxelige Stein-Matsch-Packung. Der Weg war extrem anstrengend, aber ich wollte unbedingt unten einmal zum Strand. Und irgendwie machte es ja auch Spaß sich den Weg zwischen den Steinen suchen zu müssen. Ob ich auf dem Rückweg immer noch so denken würde?
Unten am Strand gönnten wir uns erst einmal eine Pause. Es führte auch ein Weg über den anderen Berg zurück, wofür sich auch einige entschieden hatten, allerdings hatten wir vorher gelesen, dass dafür „Alpinerfahrung“ notwendig war. Das war nun wirklich nichts für mich .. also ging es die Steine wieder hoch. „Weg“ war tatsächlich nicht angebracht, so berichtete auch gestern ein Wanderer, der uns überholte, dass das hier in Norwegen wohl normal sei.
Oben angekommen waren wir fix und fertig, brauchten aber noch eine Stunde für den Weg zurück. Das alles hatte sich aber sowas von gelohnt! Ich war begeistert und stolz. 🙂 Zurück am Auto fuhren wir Richtung Reine, hielten dann aber schon eher, weil wir einen Traumstellplatz am Fjord erhaschten. Auf dem Weg sah ich übrigens noch einen kleinen Schweinswal! Nur passend für ein Auto, mit steinigem Platz zum Kochen und Abendsonne genießen. Heute gab es selbstgefüllte Pitabrötchen statt Nudeln. 😀 Sebbe suchte sich noch schnell einen geeigneten Angelplatz, bevor es anfing zu regnen und fing 1 Dorsch, 1 Mini-Dorsch und 1 Pollack. Über die Steine kraxelten wir zurück zum warmen Auto und waren bei Regenbeginn im Trockenen.