Rwanda, Bisoke

Rwanda, das Land der Hügel, Berge und Vulkane. Das bekamen wir heute zu spüren. Um 6:20 holten wir unser Lunch Paket und fuhren direkt los. John, unser Fahrer holte uns mit seinem Landrover ab und wir fuhren zu fünft, mit den zwei Dänen innerhalb einer Stunde zur Ranger Station. Von dort gingen einige Touren los, aber wir wollten zum Mount Bisoke, ein toter Vulkan.

Wir konnten unseren Eintritt sogar mit Karte zahlen, eine Seltenheit hier in Afrika. Und: Es gab kostenlosen Kaffee oder Tee, wobei das bei 75$ auch ruhig inbegriffen sein kann. 😀 Nachdem wir unsere Pässe kopieren lassen haben, steigen wir wieder ins Auto und fuhren weitere 40 Minuten über steinige Huckelpisten. Afrikanische Massage, wie unser Fahrer gerne sagt. Wir fuhren durch Eukalyptuswälder, vorbei an Kartoffel- und Knoblauchfeldern. Die Eukalyptusbäume wurden aus Australien eingeführt. Wir erreichten den Parkplatz und beauftragten einen Träger, also eine Person, die unsere Rucksäcke trägt und uns sogar den Berg hochziehen würde. Denn: Am Anfang hieß es, die Wanderung wäre nicht steil und für jedermann machbar. Doch je näher wir dem Vulkan kamen, desto steiler wurde er plötzlich beschrieben. Der Guide vor Ort meinte an der Ranger Station, es wäre etwas steil. Und kurz vor Start war es dann plötzlich sehr steil. Ich wurde also etwas nervös, ob ich es überhaupt bis oben schaffen würde.

Die ersten 500 Höhenmeter hatten wir innerhalb einer Stunde gemacht. Wir hatten also wirklich ein gutes Tempo drauf. Den Guide der Gruppe, an der wir vorbeikamen, hörten wir sagen „Die Gruppe geht hoch zum Bisoke Vulkan. Meistens gehen sie nicht, sondern sie rennen“. Okaaaaay. Genauso fühlten wir uns! Wenn wir dieses Tempo halten sollen, schaffen wir es auf keinen Fall bis nach oben, denn dann sind wir vorher k.o. Der Gipfel des Bisoke liegt bei 3711 m und wir starteten bei 2650 m. Der „Porter“ hat mich aber gnadenlos begleitet und den Berg hochgezogen. Wir waren 2:40 Std. unterwegs, sind 1000 Höhenmeter hochgewandert und haben es tatsächlich geschafft. Es war extrem steil und wir sind super hohe Stufen hinaufgestiegen. Teilweise erinnerten mich die Wege an Trails auf La Palma, aber die sind wir natürlich nur hinuntergefahren und niemals hochgelaufen. Mit der Höhenangst hatte ich keine Probleme, da ich dem Porter einfach hinterhergelaufen bin und in seine Fußstapfen trat. So hat es sehr gut funktioniert.

Ein Highlight der Tour war auf jeden Fall auch, dass wir direkt nach 20 Minuten plötzlich Gorillas im Busch gesehen haben. Damit hatten wir gar nicht gerechnet, vor allem weil der Guide meinte, wir hätten eine 2%ige Chance Gorillas zu sehen. Wahnsinn!

Aber für uns ging es weiter hinauf, weil wir spätestens um 13:00 Uhr umkehren müssen, egal ob wir es bis nach oben geschafft haben oder nicht. Daher auch der Stress und das Pushen der Träger. 😀

Wir erreichten den Gipfel und waren einfach mega happy. Zwischendurch waren wir wirklich verzweifelt und haben mehrfach Pausen gemacht, gefühlt alle 5 Minuten. Aber der Aufstieg lohnte sich! Der Vulkankrater und Kratersee waren beeindruckend. Wären wir 150 Meter nach Osten gegangen, hätten wir im Kongo gestanden. Verrückt. Wir machten oben gemütlich Pause, aßen unsere Chapaties und genossen die Aussicht. Und waren extrem stolz, dass wir es hoch geschafft haben!

Dann ging es irgendwann wieder hinunter, wofür wir 2 Std. brauchten. Als wir unten waren, gaben wir dem Porter statt 10.000 Francs 30.000 Francs, einfach weil wir so zufrieden waren und er uns so extrem geholfen hat.

Dann ging es wieder in den Landrover zur afrikanischen Massage und als wir am Camp ankamen, ging es direkt in die Dusche. Wir waren fix & fertig. Wir tauschten uns kurz aus mit den anderen und tranken ein, zwei Bier draußen in der Chill Area. Nach dem Abendessen gingen einige rüber zu einem Resort, um dort zu feiern, aber wir waren einfach zu k.o. Also heute wieder „früh“ ins Bett. Nachti!

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