Son Kul

Wir frühstückten heute wieder Milchreis im Golden Moon Yurt Camp und machten uns dann gegen 8:45 Uhr auf den Weg Richtung Naryn. Wir passierten den Checkpoint ohne Probleme, fuhren den Kynda Pass hinab und erreichten Naryn sogar schon innerhalb von 3 Stunden. Wir stockten unsere Vorräte auf und fuhren weiter bis zur Abzweigung, die den Son Kul in 52 km auswies.

Der Son Kul ist der zweitgrößte See Kyrgyzstans und liegt auf 3000 Metern. Unser Plan war dort in einer Jurte zu übernachten, um nicht frieren zu müssen. Bis zum Son Kul hatten wir jedoch noch den Terskey Torpok Pass zu überwinden, auch „33 Parrots“ genannt, da die 33 Serpentinen den Schnäbeln von Papageien ähnelten. Die Aussicht vorher im Tal war richtig schön, aber auf dem Pass machten wir uns in die Hose. Die Schotterstraße hatte teilweise große Schlaglöcher bzw. ausgewaschene Kuhlen, sodass ich die Strecke eigentlich nicht mehr Level 2 zugeordnet hätte – anders als im Reiseführer beschrieben. Jetzt mussten hier durch und Sebbe fuhr die Strecke sogar mit Freude. Ein Glück ging alles gut, auch wenn unser Mitsubishi Pajero danach aus allen Löchern pfiff. Oben angekommen staunten wir darüber, was wir soeben zurückgelegt hatten.

Bis zum Son Kul selbst ging es nun fast nur noch gerade aus auf einer Ebene. Die Strecke war ruckelig und zog sich noch sehr bis wir das Muras Yurt Camp erreichten. Wir hatten vorab sehr gute Bewertungen gelesen und wollten vor allem eine warme Nacht hier oben verbringen. In diesen Jurten sollte es einen Ofen geben, der mit Pferde- und Kuhmist geheizt wurde. Wir nahmen eine Jurte zu viert und waren überrascht wie gemütlich sie war. Auch die Betten waren kuschelig weich mit vier dicken Decken, sodass uns definitiv nicht kalt werden sollte. Für 2500 SOM (25€) pro Person war Frühstück und Abendessen inklusive.

Zu unserer Überraschung hatte die Hausherrin sogar vier kühle Bier für uns, sodass wir den Sonnenuntergang mit Blick auf den Son Kul genossen bis sie uns zum Abendessen in die größere Jurte rief. Dort gab es eine leckere Gemüsesuppe und zwei mit Kartoffeln und Fleisch gefüllte Teigtaschen. Die Jurte wurde vor dem Schlafengehen gut eingeheizt und ein Mann legte noch mal eine ganze Tüte Kohle (inklusive der Tüte aus Plastik) hinterher. Es war so mollig warm, dass wir fast schon schwitzten, dafür schliefen wir sehr gut und erholsam.

Am nächsten Morgen gab es ein gutes Frühstück und wir entschieden uns direkt dafür eine weitere Nacht zu bleiben. Wir verbrachten den Tag damit nichts zu tun, was uns allen mal richtig gut tat. Zum Mittagessen gab es Suppe und Gemüse mit Buchweizen. Wir machten einen kleinen Spaziergang zu einem Schrein und kamen an einer Jurte vorbei, die ein paar Snacks und Getränke verkaufte. Am Abend gönnten wir uns wieder mal eine heiße Dusche in der Banja und schliefen nach dem Abendessen wieder sehr gut in der gemütlichen Jurte.

Kynda Pass
Bei Bosogo
Sicht kurz nach dem Abzweig Richtung Son Kul
Nebenstrecke, falls man schwindelfrei ist
Fahrt durchs Tal vor dem Pass
33 Parrots
Son Kul in Sichtweite
Muras Yurt Camp
Jurte, in der das Abendessen stattfindet
Gefüllte Teigtaschen
Frühstück
Mittagessen
Plov
Ofen in der Jurte

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