Nachdem wir heute ein letztes Mal gemütlich in der Jurte frühstückten, wollten wir über den Kalmak-Ashuu Pass fahren und dann weiter bis nach Suusamyr. Zunächst sprang unser Auto nicht an, weil der Motor wohl zu kalt war, aber mit ein bisschen Geduld konnten wir dann irgendwann starten.
Der Kalmak-Ashuu Pass war um einiges entspannter als der Terskey-Torpok Pass vom Hinweg. Nach ein paar Stunden erreichten wir Kochkor, kauften frisches Brot und picknickten an einem schattigen Plätzchen außerhalb der Stadt. Wir durchquerten einen Canyon mit riesigen Felswänden entlang des Flusses Kökömeren, vorbei an dem Ort Kyzyl-Oy bis wir am späten Nachmittag Suusamyr erreichten. Suusamyr war ein riesiges Tal umringt von Bergen. Dort übernachteten wir zu zweit an einem Fluss, da die anderen beiden was wärmeres bevorzugten und sich ein Zimmer im Ort nahmen. Das war theoretisch auch die schlauere Lösung, da es in der Nacht 4 Grad kalt wurde. Wir zogen uns alles an, was wir hatten, kochten uns eine Nudelsuppe und freuten uns die nächsten Tage auf wärmeres Wetter.
Am Morgen holten wir die anderen beiden wieder ab, kauften einen heißen Kaffee an der Tanke und fuhren die geteerte Nord-Süd-Straße in den Süden, welche von Bishkek bis nach Osh führt. Wir überquerten den Ala-Bel Pass und erreichten Toktogul recht früh, sodass wir erstmal eine ausgiebige Mittagspause im Schatten in der Nähe eines Feldes neben dem Toktogul Wasserreservoir machten. Hier wurden es 30 Grad, welch ein Temperaturwechsel! Danach schauten wir uns den See etwas genauer an, fuhren etwas offroad über steinige Schlagloch-Schotterpisten und teilten uns den Platz mit Einheimischen, die dort baden gingen.
In See fließen drei Flüsse, der Naryn, Chychkan und Uzun-Ahmat. Wir schauten uns die Flussmündung des Naryn an und suchten uns schließlich einen Ort zum Übernachten. Wir fanden einen genialen Platz am Strand und hatten eine super Aussicht auf den See und die Klippen. Die Einheimischen badeten, fuhren SUP und Motorboot und wir machten uns mit Nudeln und Bier gemütlich. Als die Sonne untergegangen war, sahen wir einen wunderschönen Mond und Sternenhimmel. Das war unsere letzte Nacht im Freien 🙂