Der Himmel war komplett zugezogen, weshalb es sich nicht lohnte für den Sonnenaufgang aufzustehen, also schliefen wir aus. Das Bett war sehr gemütlich und dank der vielen Decken haben wir auch nicht gefroren. Zum Frühstück gab es zwei Brötchen, eins mit Käse, eins mit Marmelade. Dazu gab es einen Liter Mangosaft und zwei Bananen.
Den Vormittag entspannten wir noch in unserer Hütte mit Blick auf den See. Gegen Mittag fuhr Néstor mit uns in seinem Boot zu einer Stelle, wo er ein Netz auslegte um Fische zu fangen. Dafür band er es an einen Schilfhalm und legte das Netz mit Steinen behangen in einer Linie aus. Es leben drei Arten im Titicacasee, wovon sich hoffentlich welche im Netz verfangen. Er meinte jedoch, dass es meist einen ganzen Tag dauert und er in letzter Zeit nicht viel fängt.
Als Nächstes fuhren wir in eine Ecke, wo keine Häuser mehr standen und das Schilf nur so wuchs. Wir fuhren tief hinein und er zeigte uns, wie man es erntete. Mit einem langen Holzstab, an dessen Ende eine Klinge befestigt war, stach er ins Wasser und zog ihn zu sich heran. Er schnitt einige Büschel ab, die danach auf dem Wasser schwammen. Er holte die Büschel nachdem er sie abschüttelte ins Boot und zeigte uns, dass man sowohl die Blüte als auch die unteren Enden verwerten konnte. Aus der Blüte machte man Infusionen, Tee und Medizin, was alles gegen Magenschmerzen half. Das weiße Ende des Schilfs konnte man essen, aber erst nachdem man es kochte, denn sonst hätte man nach 5 Minuten zur Toilette rennen müssen.
Wir fuhren noch etwas weiter rein und sahen ein kleines Meerschweinchen. Ich hatte es noch nie auf/im Wasser gesehen. Um uns herum verweilten auch einige Vögel und Enten, die damals wohl auch geschossen wurden. Allerdings seien viele Unfälle passiert, da die Kugeln weit fliegen und andere verletzt hatten. Nach unserer Bootstour fuhren wir zurück und aßen Mittag. Danach konnten wir noch etwas in der Hütte bleiben bis wir eine kleine Bootstour entlang der Nord- und Südinseln unternahmen. Jede Insel hatte eine besondere Dekoration am Eingang, zum Beispiel einen Fisch aus getrocknetem Schilf. Wir sahen auch einige der typischen Schilfboote und besuchten eine der Inseln. Auf dem Schilf merkte man, dass sich alles etwas bewegte und manchmal sank man etwas tiefer hinein. Eine Dame zeigte uns ihr Wohnhaus und wollte uns auch etwas von ihren selbsthergestellten Sachen verkaufen, darunter gewebte Tischdecken und Kissenbezüge oder Schmuck aus Schilf.
Zurück an der Unterkunft fuhr Néstor uns zügig zum Hafen Kalapajra, wo er seinen Freund anrief, der uns mit seinem Taxi ins Zentrum brachte. Wir schlenderten noch ein wenig durch Puno, schauten uns die lokale Markthalle an, kauften Wasser und Snacks und verbrachten die restliche Zeit bis unser Bus fuhr im Restaurant La Casa del Corrigedor mit den leckersten Empanadas.






















