Wandertag 2 im Torres del Paine. Wir wurden heute um 5:00 vom Wecker geweckt und waren dann eine halbe Stunde später am frühstücken. Um 6:00 packten wir unser Lunchpaket, putzten Zähne und waren dann ca 6:20 auf dem Wanderweg.
Da wir den W-Trek wanderten, jedoch von rechts nach links, ging es für uns heute zum Francés Refugio. Die Tour sollte relativ entspannt sein, nur 13,5 km lang und auch nur 200 Höhenmeter insgesamt. Unsere Uhren und Beine sagten am Ende des Tages etwas anderes .. vor allem mussten wir heute (wie es sich auch für eine Mehrtageswanderung gehört) das komplette Gepäck mitnehmen.
Die Wanderung war aber mega schön! Landschaftlich hat sie uns sehr begeistert, denn es ging fast ununterbrochen an dem See Nordenskjöld entlang, der türkis blau schimmerte. Zwar ging es auf und ab, sodass wir am Ende auf 680 Höhenmeter kamen, aber die Sicht war genial. Außerdem wechselte die Landschaft auf den anderen Seite des Weges sehr häufig. Wir fanden einen versteckten Wasserfall, nachdem wir viele Feldwege gingen, dann einen weiteren dunkleren See, abgelöst von der Bergkulisse und grünen Wäldern.
Am Mirador Cuernos flog plötzlich ein Anden Condor so nah an uns vorbei, dass wir uns dieses Mal 100% sicher sein konnten, dass das ein Condor war: So riesig, von oben teilweise weiße Federn und elegant mit den Winden schwebend. Danach folgte ein kleines grünes Tal, wo wir von Büschen umgeben waren. Immer wieder überquerten wir Wasserfälle, teilweise folgten wir sogar direkt dem Bachlauf durchs Wasser. Die Cuernos oder auch „Hörner“ sahen wir auf unserer rechten Seite, den See auf der linken. Irgendwann ging es am steinigen Strand entlang, dann mal wieder hoch über sandige Serpentinen. Nach 16,4 km erreichten wir unser Camp, eine Stunde vor Check In. Wir waren die ganze Zeit auch alleine auf dem Trail, und kamen nur gelegentlich welche entgegen, die entweder den W-Trek andersherum laufen oder den O-Trek gehen. Letzteren darf man nämlich nur in eine Richtung gehen (gegen den Uhrzeigersinn).
Wir schliefen wieder im Dachzelt auf Stelzen und hatten die gleichen Schlafsäcke (Comfort-Temperatur -3 Grad). Man merkte, dass alles zu Las Torres gehörte, über die wir gebucht hatten. Warme Duschen gab es leider erst ab 17 Uhr, danach holten wir uns den Welcome Drink und aßen Abendbrot wieder um 19 Uhr. Dieses Mal gab es Rinderbraten mit Kartoffelbrei, vorweg wieder Rote Beete Suppe (aber heute mit Ingwer, richtig lecker!) und zum Nachtisch „roasted Apple“ – auch super lecker!
Um 20:30 lagen wir im Zelt, denn der Wecker klingelt dann wieder um 5:15 Uhr.