//2. Tag in Sa Pa

2. Tag in Sa Pa

Heute hatten wir einen längeren Trek vor uns: 21,5 km. Wir starteten um 11:15, nachdem ich die letzte Nacht mit einem riesigen Käfer und einer fetten Motte innerhalb meines Mückennetzes kämpfen musste. Alle die mich kennen, wissen, dass das der reinste Horror für mich ist. 😄 Die Motte konnte fliehen, der Käfer hat nicht überlebt – sorry for that! Mit meinem Schlafsack über den Kopf bin ich dann doch eingeschlafen.

Wir wanderten zunächst durch ein paar Reisterrassen und anschließend den ein oder anderen Berg hinauf. Die Aussicht war wieder grandios. Uns ging so langsam das Trinkwasser aus, da es um einiges wärmer war als gestern und wir damit gerechnet hatten, eher an einem Restaurant oder Minimart vorbeizukommen. Nachdem wir den halben Weg hinter uns hatten, erreichten wir ein kleines Dorf, wo wir Nudelsuppe aßen und unsere Trinkflaschen auffüllten. 

Egal an welchem Ort wir auf unserer langen Reise waren, fragten wir nach einem Refill statt eine neue Flasche zu kaufen, da es einfach Wahnsinn ist, wie viel Plastik und Müll in der Natur und auf jeder Straße liegt. Den Menschen hier ist es leider noch nicht bewusst, was das für die Zukunft bedeutet. Es wird kein Müll getrennt, der eigene Müll wird einfach nach draußen geschmissen oder an dem nächsten See gelassen. Alles wird in Plastiktüten verpackt, sogar eine einzelne Banane im Supermarkt. Und letztendlich landet es im Meer, in der wunderschönen Ha-Long Bucht oder einfach an einem Ort, wo es nicht hingehört. Die Kinder auf der Straße spielen in mitten all des Mülls, die Ziegen und Hühner suchen nach etwas Essbarem und schlucken stattdessen ein hartes Plastikstück. 

Abgesehen davon haben wir heute jedoch einen tollen, anstrengenden Trek hinter uns und erreichten gegen 18h Maos Haus. Das Esszimmer war gefüllt mit Einheimischen und Reisenden, der Tisch bereits gedeckt. Es wurde massig Reiswein getrunken und die Frauen stillten anschließend ihre Babys direkt neben uns. Es war laut, alle lachten und schlugen sich die Bäuche voll. Wir benötigten unbedingt eine Dusche und fielen dann todmüde ins Bett.