2 Tage Manuel Antonio

Wir hatten eine relativ lange Fahrt vor uns: Von Rincon de la vieja bis nach Manuel Antonio waren es 280 km und 5 Std Fahrtzeit. Wir brauchten 5,5 Std, weil wir zwischendurch im Stau standen. Die Strecke war aber angenehm leicht zu fahren, da sie hauptsächlich über große Straßen führte.

Wir verließen also die Tiquisia Lodge nach dem Frühstück (das Zimmer war übrigens nachts doch noch angenehm von der Temperatur, allerdings hatten wir Nachbarn, die bis 2 Uhr laut auf der Terrasse saßen) und tankten ein paar Kilometer nach Liberia noch mal voll. Wir wurden von einer Menschenmasse überrascht als wir eine Brücke passierten. Scheinbar gab es hier Krokodile zu sehen, jedenfalls deutete der Name des anliegenden Restaurants (Los Crocodiles) daraufhin. Vorbei an dem touristischen aber bei Surfern beliebten Jaco kamen wir schließlich durch eine riesige Palmöl-Plantage. Die Plantage war schnell erkennbar, da die Palmen sehr hoch wuchsen und extrem viele dicht aneinander gereiht standen. Am Ende der Plantage sah man die rauchende Fabrik und Menschen, die gerade Feierabend machten. Ich recherchierte nebenbei wie viel Palmöl in Nutella vorhanden ist (20%).

Wir fuhren durch Quepos und waren kurz darauf im Dorf Manuel Antonio. Die Straßen waren steil und kurvig. Unsere Unterkunft, das Casa Tucanes, lag direkt an der Straße und fiel kaum auf, obwohl das Tor buntbemalt war. Wir checkten ein und gingen zu Fuß in den Ort, um etwas zu essen und einzukaufen. Zu Fuß. In der Mittagshitze. Bergauf. An der Straße. Ohne Bürgersteig.

Völlig durchgeschwitzt erreichten wir die Falafel Bar und teilten uns einen Falafelteller (10$). Für Abendessen und Frühstück kauften wir im Supermarkt ein und schleppten dann alles den Berg hinab. Immerhin diesmal bergab und keine Mittagssonne mehr. 😉 In der Unterkunft hieß es dann erstmal Kleidung waschen! Morgen früh steht der Besuch des Nationalparks an.

Nationalpark Manuel Antonio

Wir fuhren zu 7 Uhr morgens zum Park und parkten dort für 5000 Colones (7,50€). Es gibt keine offiziellen Parkplätze, daher muss man sich auf die Parkwärter, die ihre eigenen Preise machen, verlassen. Oder man nimmt den Bus.

Vorm Eingang wurden wir gefragt, ob wir Tickets hätten, was uns ein wenig verwirrte, denn sonst war es immer so, dass man direkt am Eingang welche kaufen konnte. Zunächst waren wir unsicher, ob wir mit ihm mitgehen sollten, jedoch meinte er, man könne nur online Tickets kaufen und für heute wären alle ausverkauft. Er könne uns aber eine geführte Tour anbieten, falls noch jemand storniert, das wäre dann die einzige Möglichkeit reinzukommen. Die Tour sollte 65$ pro Person kosten, was uns viel zu hoch erschien. Na super. Warum habe ich nirgends davon gelesen, dass man die Tickets nur online kaufen kann und sie scheinbar so stark begrenzt sind? So ganz trauten wir dem Typen immer noch nicht. Ein anderes Pärchen war in der selben Situation und wir entschieden uns gemeinsam noch mal zum Eingang zu gehen und nachzufragen.

Der Wächter dort stimmte dem ganzen zu und meinte, es gäbe noch 6 Tickets online. Wir versuchten die Tickets zu buchen, scheiterten aber, warum auch immer. Vielleicht hatte jemand die Tickets bereits im Warenkorb. Wir fragten noch mal den Wächter, ob es wirklich keine andere Möglichkeit gab, hineinzukommen – er schüttelte den Kopf. Kurz darauf fing uns ein weiterer Mann ab und bot uns wieder eine Tour an, mit der wir hineinkommen könnten. Diesmal für 55$, was uns eigentlich immer noch zu teuer war, aber uns blieb nichts anderes übrig. Dienstags (morgen) ist der Park nämlich geschlossen.

Am Touroffice versuchten wir noch zu verhandeln, jedoch ließ man dort nicht mit sich reden. Wir kratzten unser letztes Geld zusammen und buchten die Tour.

Der Guide führte uns 2 Std (eigentlich waren es nur noch 1,5) durch den Park und zeigte uns Tiere, die wir so nicht gesehen hätten, von daher war das schon okay. Wir verbrachten nach der Tour noch ein paar Stunden am Strand und erkundeten den Park dann noch auf eigene Faust.

Fast alle Aussichtspunkte waren geschlossen (do not enter for your safety). Wow. Da bezahlt man so viel Geld, welches dann nicht in die Instandhaltung investiert wird? Die Holzstufen waren teilweise schon brüchig, sodass man echt schauen musste, wohin man trat. Wir wussten, dass der Park sehr touristisch und überlaufen ist, aber damit hatten wir trotzdem nicht gerechnet.

Trotz allem machten wir das beste daraus. Wir sahen insgesamt drei Faultiere, mehrere Affen und einige weitere Tiere und außerdem haben wir das andere Pärchen kennengelernt, welches uns noch ein paar Tipps für Corcovado gab. Sie empfohlen uns auch nach einem Ara Nest außerhalb des Parks Ausschau zu halten und beschrieben uns, wo wir es finden würden.

Alles in allem bereue ich nicht, das Geld investiert zu haben, jedoch kann ich den Nationalpark Manuel Antonio auch nicht unbedingt weiterempfehlen. Falls doch jemand hin möchte: Tickets online buchen und früh da sein!

Howler monkey
White Face monkey
Sloth
Macaw parrot
Quelle: maps.me / Start: obere Punkte oberhalb von Liberia (Rincon de la vieja), Ziel: Punkte unten rechts (Manuel Antonio).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert