Um 4:30 klingelte der Wecker. 2 Stunden früher als sonst .. Um 5:00 saßen wir beim Frühstück und dann ging es 20 min später auch schon los zum Boot.
So langsam ging die Sonne schon auf. Am liebsten wäre ich vor Sonnenaufgang schon am Parkeingang gewesen, was aber nur funktioniert, wenn man im Park übernachtet. Leider war uns das zu spät aufgefallen, ansonsten hätten wir das so gebucht. Aber: Man soll dankbar sein für das, was man hat. Und das bin ich auch auf jeden Fall.
Ich habe auch schon in Asien damals oft gedacht, dass ich was verpasse, weil ich zu wenig Zeit habe. Ich war drei Monate unterwegs! Man kann nie alles sehen, alles machen, alles erleben. Daran muss ich noch arbeiten, dass ich akzeptiere und mich mit dem zufrieden gebe, was ich sehe und erlebe. Es ist doch extrem privilegiert, dass ich 6 Wochen durch Costa Rica reisen darf und so viele wahnsinnig tolle Orte und Tiere sehe, so viele Erfahrungen mache und Erinnerungen mitnehmen darf. Dafür bin ich sehr sehr dankbar und richtig happy, mich für diese Reise entschieden zu haben.
Zurück zum Corcovado. 😀
Wir hatten das Glück, dass wir eine der ersten Gruppen waren, die von außerhalb im Park ankamen (Tour direkt über das Hotel gebucht). Die Bootstour zur Sirena Ranger Station dauerte ca 1 Std und war anfangs vollkommen harmlos. Das morgendliche Licht verbreitete eine angenehme Stimmung. Je näher wir der Ranger Station kamen, desto höher wurden die Wellen. Gefühlt waren sie so hoch wie gestern am Cocolito Beach. Das Boot konnte nicht so nah an den Strand, weil dort sehr viele Steine und „natürliche Betonplatten“ im Wasser waren. Wir stiegen also wieder ins knietiefe Wasser und folgten strikt dem Weg des Guides, um nicht abzurutschen (ich empfehle Wasserschuhe).
An der Station tauschten wir unsere Wasserschuhe gegen Wanderschuhe und wanderten los. Als Erstes sahen wir ein paar schlafende Brüllaffen, gefolgt von einer Bande Klammeraffen, welche ich super süß finde. Ihr rotes Fell am Bauch sieht so flauschig aus! Die Klammeraffen kamen tatsächlich richtig nah und unser Guide meinte, man würde Klammeraffen nie so so nah sehen. Wir hatten echt Glück!
Wir sahen noch ein paar Nasenbären, übrigens auch Coati genannt, und die Spinne, die wir auch schon in Tortuguero gesehen haben. Ein Faultier versteckte sich ebenfalls im Baum, zeigte uns aber nur seinen Rücken.
Danach ging es ein Stück am Strand entlang. Plötzlich wurde unser Guide ganz aufgeregt und rief leise, wir sollten uns beeilen, denn hinten am Strand seien zwei Tapire. Normalerweise würde er die immer nur liegend im Busch sehen und es wäre extrem viel Glück diese nun in der Kulisse „in Aktion“ zu sehen. Tapire kommen bei Ebbe ans Meer, um ihr Geschäft zu erledigen. 😀 Unser Guide hoffte, dass wir sie sehen würden, sagte vorher aber nichts, um uns keine falschen Hoffnungen zu machen. Was mich doppelt freute, war, dass er einfach so viel Begeisterung dafür zeigte. Allen Guides, denen wir danach begegneten, erzählte er stolz von unserer Sichtung.
An der Ranger Station machten wir eine kurze Pause und gingen danach weiter auf Tiersuche. Unser Guide erfuhr von einem anderen, der uns entgegenkam, dass eine Boa Constrictor in der Nähe sei. Wir huschten schnellen Schrittes zu dem genannten Ort und gingen mitten durch den Busch. Abseits der Pfade sahen wir sie dann: eine große Schlange, die sich zunächst über den Boden und dann einen kleinen Baum entlang schlängelte. Was für ein Anblick! Unser Tag könnte nicht besser sein.
Auf der Rückfahrt (wir waren 4 Std im Park) sahen wir dann tatsächlich noch eine Delfin Schule, die super nah an unser Boot kam. Wow! Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Völlig ko und vollkommen zufrieden aßen wir ein Casado im „Reina del Mar“ und machten am Nachmittag tatsächlich nicht mehr so viel. Wir waren hundemüde, holten uns nach einer kurzen Pause nur noch schnell ein Eis aus dem Supermarkt und tranken ein kühles Bier auf unserer Terrasse.
Abends aßen wir wieder im Kalaluna. Einfach weil es so lecker war und so nah und schnell zu erreichen ist. Wobei schnell relativ ist, da unser Bungalow ganz oben auf dem Berg und das Restaurant unten am Meer liegt. 😀
Morgen geht es auf eine Schnorcheltour zur Isla Caño.