Heute ging es für uns ohne Frühstück auf die Straße, da wir vor hatten uns einen schönen Platz auf der Passstraße Aurlandsvegen zu suchen und dort den ersten Kaffee zu trinken. Es ging mal wieder in Serpentinen hinauf und von da an dann nur noch über kleine Hügel über eine Ebene. So schön! Diese Passstraßen bzw -Ebenen sind wirklich sehenswert und die Mühen auf den Serpentinen vor und nachher sicherlich berechtigt. Ich muss sie ja auch Gott sei Dank nicht selbst fahren. 😛
Wir fuhren danach durch einige Tunnel, die diesmal ebenfalls spektakulär waren: Bunt beleuchtet und mit innenliegenden Kreiseln. Wir erreichten den Vøringsfossen, einen der bekanntesten Wasserfälle in Norwegen. Erst diese Woche hatte hier eine neue Brücke eröffnet, über die man direkt oberhalb vom Wasserfall stehen konnte. Uns beeindruckte das ganze nicht so sehr, wie die Tunnelführung vorab. 😀 Neben den beleuchteten Kreiseln ging es diesmal wie bei Hot Wheels in Donut-Schleifen nach oben.
Der nächste Stopp war Husedalen. Von Kinsarvik erreichte man dieses kleine Örtchen über eine schmale Straße hinauf, von wo aus wir eine weitere Wasserfall-Wanderung starten wollten. Insgesamt konnte man vier Wasserfälle besichtigen, je nachdem wie lange man unterwegs sein wollte. Wir entschieden uns erstmal loszulaufen und dann zu schauen, wie weit wir kommen. Wir wollten uns auch nicht zu viel vornehmen, weil wir morgen die Trolltunga Wanderung machen wollten, und diese ganze 20 km und 7-10 Stunden umfasste.
Den ersten Wasserfall, Tveitafossen, sah man nach dem ersten Kilometer und am Ende der Schottetpiste. Von hier aus ging es einen felsigen Weg entlang der Wasserrohre, die zu einem Kraftwerk führten, hinauf. Das Kraxeln machte Spaß und war auf jeden Fall machbar. Oben angekommen ging es dann in den Wald und wir sahen, dass die Schotterstraße doch auch bis hierhin führte. Naja, kann man sich ja für den Rückweg merken. 😉
Durch den Wald ging es dann über Wurzeln und Steine, mal etwas näher am Rand zum Fluss, mal etwas tiefer in den Wald hinein. Die Steine waren teilweise wie geschliffen und man konnte sie sogar gut geradeaus hinauf laufen. Schnell sahen wir den zweiten Wasserfall: den Nyastølfossen. Wir kletterten weiter über Fels und Wurzel und waren von dem Wanderweg selbst total begeistert. Ich hatte keine Probleme mit der Höhenangst, weil man kaum Abhänge sah und es machte super viel Spaß sich den geeigneten Weg zu suchen. Wie beim Mountainbiken.
Auf dem Weg sprach mich ein Norweger auf Norwegisch an und wechselte dann schnell zu Englisch als ich ihm zu verstehen hab, dass ich ihn nicht verstand. Er war mit seinem Bruder für dieses Wochenende hier unterwegs, mit Zelt und allem drum und dran und meinte, das wäre hier einer der schönsten Wanderwege Norwegens. Da haben wir ja richtig Glück gehabt! 🙂 Die beiden wollten am nächsten Tag noch hoch auf den Berg und zwei Nächte wild campen. Bis auf die beiden sahen wir kaum Menschen. Wir waren die meiste Zeit allein auf dem Wanderweg, was uns ebenfalls voll begeisterte.
Irgendwann erreichten wir eine kleine Insel und konnten von da aus den dritten Wasserfall sehen, den Nykkjesøyfossen. Die Umgebung hier wirkte total unecht, weil sie einfach so wunderschön war. Wie im Märchen oder bei Herr der Ringe .. Wow! Das hatte sich echt gelohnt. Mittlerweile war es aber auch schon 17:30, sodass wir uns von hier auf den Rückweg machten.
Nach drei Stunden Wanderung erreichten wir den Parkplatz und waren super happy. Wir kochten Nudeln und fuhren dann zum Parkplatz in Skyggedal. Einer der Ausgangspunkte für die morgige Wanderung. Mehr dazu morgen!