In 2 Tagen von Kristiansand nach Bodø

Wir mussten uns erstmal ein bisschen eingrooven und brauchten am ersten Morgen noch etwas länger, sodass wir erst um 10:30 los kamen. Ziel war Trondheim und laut Navi brauchten wir von Lillesand (kleiner Ort nördlich von Kristiansand) für die 780 km 9:30 Std.

Der Stellplatz war wirklich schön, wir waren zwar nicht alleine, aber es war super ruhig und wir waren direkt am Wasser. Nach dem Frühstück in der Sonne ging es dann also los. Wir tankten noch schnell voll und hielten dann erst wieder nach Oslo an einem Picknickplatz, um Nudeln zu kochen. Auf den norwegischen Straßen gilt generell das Tempolimit von 80 km/h und nur auf manchen Straßen darf man auch mal 110 km/h fahren. Außerdem bezahlt man Maut für Autobahnen und Tunnel, die allerdings automatisch über das Kennzeichen registriert werden. Papa, du bekommst also demnächst die ein oder andere Rechnung 😛

Wir fuhren aber auch sehr viel Landstraße und waren eigentlich ganz gut in der Zeit. Irgendwann erreichten wir eine Baustelle, die uns echt einiges an Zeit kostete: Hier wurde die gesamte Straße erneuert und die Strecke war nur einspurig, sodass uns der verkehrsleitende Bauarbeiter mit seiner Kelle anhielt. Nach 10 min kam ein Fahrzeug mit der Aufschrift „Ledebil følg meg“ und dann ging es weiter. Die Baustelle zog sich über mehrere Kilometer und wurde durch mehrere Ampelsysteme geregelt. Letztendlich kamen wir gegen 22:30 in Hummelvik an, ein Ort etwas nördlich von Trondheim. Vom Stellplatz aus hatte man Blick aufs Meer und wir genossen die gelbliche Spiegelung der angestrahlten Wolken.

Dieses Mal war die Nacht nicht so super angenehm, da der Stellplatz direkt hinter den Bahnschienen lag .. dementsprechend hörten wir einige Züge, die gerne auch mal hupten (Elch im Weg oder was?) Am Morgen ging es um 8:30 Uhr los und diesmal zeigte das Navi 9 Std für 688 km. Unser Ziel heute war Bodø, denn von da aus wollten wir am nächsten Tag die Fähre zu den Lofoten nehmen. Auf https://www.torghatten-nord.no werden alle Fährverbindungen und -Preise aufgelistet. Die Preise stimmen scheinbar nicht ganz, denn als wir heute die Fähre für morgen buchen wollten, kostete jeder Zeitpunkt gleich viel. Wir entschieden uns für 7h morgens für knapp 1200 NOK.

Die Strecke heute war wesentlich entspannter und vielfältiger als am Tag zuvor und an der ersten Tankstelle füllten wir unseren Wassertank auf. Sebbe fragte, ob ich den Hahn schon voll aufgedreht hatte, woraufhin ich ihn ganz aufdrehte, der Schlauch aus dem Wassertank flog und einmal durch den Bulli spritzte. Immerhin nur Wasser. 😀

Den ersten Stopp für die Mittagspause machten wir in Namsskogan am Fluss. Der Platz war super schön, dass dachten sich auch zwei Motorradfahrer aus Gießen, die sich zu uns gesellten. Die beiden waren in Finnland, danach am Nordkapp und auf den Lofoten und hatten schon einige verregnete Nächte im Zelt hinter sich, sodass sie sich jetzt über die sonnige Mittagspause freuten.

Wir hatten noch einiges vor uns, weshalb wir uns wieder auf den Weg machten. Ich saß am Steuer und der nächste Tunnel stand bevor. Plötzlich war es mega dunkel und leicht panisch fragte ich, ob man das Licht vom Bulli nicht heller stellen konnte. Es war wirklich sehr dunkel bis Sebbe mich darauf aufmerksam machte, dass ich doch vielleicht erstmal meine Sonnenbrille abnehmen könnte. Guter Punkt!

Wir fuhren sonst nur Landstraße, vorbei an blauen Seen und Flüssen sowie knallgrünen Feldern. Die Landschaft war echt der Hammer! Irgendwann wurden die Bäume weniger und plötzlich lag neben uns Schnee. Wir hatten den Polarkreis erreicht. Verrückt! Von hier waren es nur noch zwei Stunden bis nach Bodø. Als wir unseren heutigen Stellplatz erreichten, standen dort schon vier Wohnmobile. Wir gingen direkt zum Strand und ich war super überrascht. Schon hier war das Wasser helltürkis. Wir grillten uns Käse im Tontopf und genossen den Abend, bevor wir morgen früh um 5:45 aufstehen mussten.

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