Heute ging es erst spät los, da wir einen entspannten Tag vor uns hatten. Um 7:00 stand ich auf, um mit meiner Gruppe Frühstück vorzubereiten. Um 9:00 saßen wir dann alle im Truck und hielten kurze Zeit später in der Stadt Mwanza, um für die kommenden drei Abende Essen einzukaufen. Ein paar fuhren mit einem Taxi zu einem Markt, um dort frisches Obst und Gemüse zu kaufen.
Wir verbrachten die restliche Zeit in einem Café, dem Vintage Café. Für 4.000 TZS, also ca. 1,45€, gab es einen heißen Ingwer-Zitronen-Tee, der so scharf war, dass er mich an einen großen Ingwershot erinnerte. Schmeckte lecker und tat echt gut! Für 20.000 TZS gab es ein Trikot von Tanzania, was schön bunt aussah.
Dann fuhren wir weitere 4 Stunden und erreichten schließlich den Zeltplatz bei Tembea Mara. Wir bauten zügig die Zelte auf und ich schmierte noch schnell zwei Avocado Toasts, da wir noch nicht richtig zu Mittag gegessen hatten. Ich war gerade fertig, da schnappte sich ein Pavian die komplette Toasttüte, ich schrie auf und war kurz geschockt. Meine Hände zitterten und mein Herz schlug schnell. Das war unser Mittag für die nächsten drei Tage …
Nach dem Schock ging es für uns auf einen „Hill hike“ zum Sonnenuntergang. Ein Farmer führte uns hinauf und für 10.000 TZS war ein Getränk inklusive. Es ging über einige Felsen und wir kamen ganz schön ins Schwitzen, aber nach 40 Minuten waren wir oben. Dann kam ein Stück, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Auf dem glatten Felsen war eine Treppe mit Geländer angebracht. Ringsherum sah man in die Ferne. Das war nix für mich. Aber ich wollte den Sonnenuntergang von dort oben sehen und alle gingen hinauf, also beschloss ich, dass ich das auch schaffen werde. Sebbe zog mich hinter sich hinauf und ich kam heile oben an, mit leicht zitternden Beinen. Von oben hatte man einen rundum Blick und wir hatten Besuch von Vervet Monkeys. Sie waren neugierig und guckten hinter einem weiteren Felsen hervor. Die Sonne ging unter, wirkte riesig groß wie ein roter Feuerball und damit ging es für uns wieder hinunter.
Wir zahlten die Gebühr an den Farmer und es sah so aus als ob wir ohne Getränk hinunter gehen. Sogar ohne ihn. Im Dunkeln allein durch den felsigen Wald zurück? Natürlich haben wir den Weg nach nur wenigen Schritten verloren, genauso wie den Anschluss zur Gruppe. Na super! Das läuft ja grandios. Im Dunkeln kraxelten wir also weiter bis wir irgendwann wieder einen markierten Stein sahen. Ein paar Kopflampen hatten wir zumindest dabei. Und schließlich fanden wir auch die Gruppe wieder. Der Farmer war weiter vorne, war also doch mit dabei, aber wie kann er denn nicht darauf achten, dass die Gruppe vollständig ist? Oder die letzte Person schauen, ob die Person hinter ihm/ihr noch da ist?
Naja, wir fanden schließlich alle wieder zurück und bekamen dann das Getränk in der Bar am Campingplatz. Das Essen war auch bereits fertig, sodass wir alle ums Lagerfeuer saßen und dem Briefing für morgen lauschten. Nach einer schnellen Dusche ging es dann ins Bett.