Perito Moreno Gletscher

Die Nacht auf dem kostenlosen Stellplatz war angenehm ruhig. Wir standen gegen 7 Uhr auf, frühstückten und fuhren dann zum Perito Moreno Gletscher.

Da wir ja eh in Argentinien bisher Bargeldmangel hatten, organisierten wir Online Tickets, die man vorab mit Karte zahlen konnte. Wir zahlten für 2 Personen 24000 ARS, umgerechnet 27€. Der Nationalpark öffnet um 8:00, wir waren 10 Minuten später an der Ticketkontrolle und mussten dann noch weitere 30 km zum eigentlich Eingang fahren.

Die Gletscherzunge des Perito Moreno Gletschers ist 30 km lang und bis zu 70 m hoch. Im Gegensatz zu anderen Gletschern, die schmelzen, ist er der letzte weltweit, der als „stabil“ eingestuft wird und sogar noch wächst. Wir verbrachten 2,5 Std vor Ort, aber man könnte locker auch den halben Tag dort verbringen, das Eis knacken hören und einzelne Eisbrocken beim Herunterfallen zusehen. Es ist ein Geduldsspiel, aber ein spannendes. Durch die verschiedenen Balkone hat man immer einen guten Blick und kommt „relativ“ nah dran. Relativ, weil sich der Unterschied zwischen Schall- und Lichtgeschwindigkeit hier sehr gut bemerkbar macht. Wenn es Eisbrocken fällt und ins Wasser kracht, sieht man ihn zuerst bis man ihn dann etwas später hört. Das heißt auch, wenn du es krachen hörst und nicht hingeschaut hast, ist es schon zu spät und du siehst nur noch die Wellen und das im Wasser schwimmende Eis.

Der Gletscher ist wirklich sehr beeindruckend, aber eine Bootsfahrt lohnt sich aus unserer Sicht nicht. Die Boote fahren nicht sehr nah heran, weil das auch zu gefährlich wäre, von daher lohnen sich die Balkone schon sehr. Wenn man Zeit und Geld hat, kann man beides besser in eine Big Ice Tour investieren, wo man über das Eis wandert und Gletscherhöhlen besichtigt.

Für uns geht es weiter bis an die argentinische Küste. Unsere letzten und eigentlich einzigen Pesos gaben wir an der Tankstelle für Snacks und Getränke aus.

Gegen 17:45 erreichten wir die Grenze „Paso Integracion Austral“. Als erstes starteten wir am Polizeischalter, dann ging es weiter zum Grenzbeauftragten und schließlich zur Deklaration der Einfuhr. Wir bekamen soweit alle Stempel und standen dann an der Kontrolle, wo unser Auto noch mal kurzerhand durchsucht wurde, da man wieder keine Früchte etc. mitbringen durfte. Wir hatten anscheinend vorher einen Schritt vergessen, denn er fragte uns, warum wir den Deklarationszettel noch in der Hand hätten. Aber das war kein Problem, er checkte unser Auto und wir durften weiterfahren. Der Grenzübergang kostete uns 45 Min und wir waren happy, dass alles gut funktioniert hat.

Kurze Zeit später erreichten wir auch schon den Fährhafen Punta Delgada. Wir brauchten nicht lang warten, da kam die Fähre schon. Um 19:45 legten wir ab, waren mit wenigen Autos auf einer reinen Autofähre und zahlten 19000 CLP, ca 19-20€ (wir waren ja wieder in Chile). Das Ticket wird direkt auf der Fähre bezahlt, am besten in bar, aber ich habe glaub ich auch ein Kartenlesegerät gesehen.

Wir durften aussteigen und aufs Deck, wo wir urplötzlich schwarz-weiße Delfine sahen. Sie sind hier üblich rund um Feuerland sowie die Falklandinseln und im indischen Ozean und heißen Commerson Delfine. Einen Magellanpinguin sahen wir ebenfalls auf- und abtauchen. Um 20:30 erreicht wir Feuerland oder auch „Tierra del Fuego“. Einen kurzes Stück auf der Straße standen Guanacos direkt neben uns und starrten uns an, als wir ausstiegen. Sie sehen einfach so flauschig aus! Außerdem überquerte auch ein argentinischer Kampffuchs die Straße sowie ein patagonisches Stinktier (nein, das war keiner von uns!).

Nach 30 min kamen wir im Ort Villa Cerro Sombrero an und wollten dort einen Campingplatz aufsuchen, der allerdings geschlossen war. Also fragten wir beim Hotel nebenan, ob wir dort auf dem Parkplatz campen dürfte. „Si claro, no problemo, si claro!“ Cool! Also kochten wir uns Nudeln und freuten uns über einen grandiosen ersten Tag im neuen Jahr!

Ruta del Fin del Mundo
Commerson Delfin
Guanacos auf Feuerland

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