Hornopirén

Die erste Nacht im Campervan war sehr gut. Wir haben gut geschlafen, es war nicht zu kalt (unsere Schlafsäcke sind einfach mega!) und nicht zu laut. Um 6:45 schaute ich das erste Mal auf die Uhr. Wir frühstückten in Ruhe in der Sonne, toasteten uns Brötchen auf unserem kleinen Gasherd, kochten Chai Latte und killten zwei Mini Avocados.

Unser Nachbar war mit dem Fahrrad unterwegs, packte sein Zelt, fuhr weiter Richtung Süden als er uns zu rief „What a luxury“. So hatten wir es noch gar nicht gesehen. Im Gegensatz zum Bikepacking war das hier natürlich Luxus, ansonsten würden wir eher behaupten, dass wir die nächsten 3 Wochen spartanisch lebten.

Wir fuhren ca. 10 Minuten bis wir Hornopirén erreichten. Dort kauften wir einen Schwamm, Spüli und noch mal Wasser und fuhren weiter zum Nationalpark. Wir parkten unseren Van und gingen los. Auf einem Schild stand, dass es noch 7 km bis zum Parque Nacional seien. Der Anfang der Wanderung war auch sehr schön und wir waren gespannt auf den Rest. Eigentlich wussten wir gar nicht, was uns erwartet. Dann begann der Schlamm. Oder sollte ich Sumpf sagen? Es war kein Wanderweg mehr zu sehen, sondern viel mehr ein Teich mit ein paar Hölzern darin, die ggf stabil genug waren, um darüber zu laufen und nicht nass zu werden. Und so ging es den ganzen nächsten Kilometer weiter. Das Kraxeln machte auch irgendwie Spaß, aber kostete uns ganz schön viel Zeit. Die meiste Zeit ging es dann auch noch berghoch und erinnerte uns an die Wanderung in Rwanda zum Bisoke.

Irgendwann sagten wir uns, dass es sich nicht mehr lohnt bzw. wir zu spät zurück wären, wenn wir weiter gehen würden. Wir waren quasi mitten im Dschungel zwischen Matsch und Bambus und beschlossen daher nach ca. 3 km umzudrehen. Klingt nicht viel, aber der Weg war echt nicht easy.

Zurück am Auto, zogen wir uns frische Kleidung an, die nicht mit Matsch besprenkelt war und fuhren zum Restaurant Lemuria in Hornopirén. Dort gab es Lachs und Hühnchen, beides sehr lecker, aber wir zahlten auch insgesamt 40€. Wir tankten noch mal und fuhren dann einen Campingplatz an, welchen wir auf dem Hinweg zum Nationalpark schon gesehen hatten. Ich telefonierte mit dem Campingwärter auf spanisch und fragte nach einem freien Platz.

Wir zahlten wieder 10.000 CLP und hatten einen wundervollen Stellplatz am Fluss. Es gab warme Duschen, eine Feuerstelle und alles sah wirklich idyllisch aus. Wir kochten uns Nudeln zum Abendessen und verbrachten den Abend am Lagerfeuer.

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