Von Hornopirén nach Caleta Gonzalo

Unser Wecker klingelte um 6:45 und das Aufstehen fiel uns heute schon schwerer als die letzten Tage. Das lag aber vielleicht auch an den langen Lagerfeuerstunden und dem ein oder anderem Bier.

Wir frühstückten wieder Brötchen mit Avocado (war auch das einfachste, da wir keinen Kühlschrank hatten, sondern nur eine Kühlbox ohne Strom) und kochten einen schnellen Kaffee. Zähne putzen, Auto packen und dann fuhren wir zum Fährhafen, der nur 7 Minuten entfernt lag. Die Warteschlange war schon lang, aber trotzdem überschaubar, denn so groß war die Fähre auch nicht. Wir hatten unsere Tickets bereits vorher gebucht, was vor allem in der Hauptsaison zu empfehlen ist. Das Ticket für die Doppelfähre für zwei Personen und ein Auto kostet ca. 50€ und kann online gekauft werden.

Die Fährfahrt von Hornopirén nach Leptepú dauerte 3:45 Std und war sehr entspannt. Es ging durch die Fjorde, das Wasser war vollkommen ruhig und wir sahen immer mal wieder ein paar Pinguine an der Wasseroberfläche. Wir saßen die meiste Zeit draußen und genossen die wärmende Sonne. Dann ging es noch mal 10 km über ein Landstück, durch dichten Wald, bis wir die zweite Fähre erreichten, welche uns in 45 Min nach Caleta Gonzalo brachte.

Ab sofort waren wir im Parque Pumalin, oder „Pumalin Douglas Tompkins National Park“, der größte private Nationalpark Chiles. Die Carretera Austral bestand hier nur aus Schotterpisten und teilweise waren echt große Schlaglöcher und Spurrillen vorhanden. An einer Stelle sind einige Autos erst beim zweiten Anlauf den Berg hinauf gekommen, aber mit der richtigen Geschwindigkeit hat’s funktioniert.

Wir hielten an einem Parkplatz, um den Wanderweg Laguna Tronador zu gehen. Eigentlich wollten wir da nur mal kurz hineinschauen, weil man von der Straße aus schon den Wasserfall hörte. Wir hatten also nur Sneaker an und nicht mal ne halbe Flasche Wasser. Der Ausblick auf den Wasserfall war grandios und das Wasser donnerte nur so hinunter. Der Weg war gut ausgebaut und das Wetter blendend. Wir beschlossen also weiterzugehen und hatten uns letztendlich etwas verschätzt. Zumindest was unseren Durst anging. Es ging nur bergauf, aber der Weg machte es interessant, sodass uns die Kraxelei wirklich Spaß machte. Meistens ging es über Leitern aus Holz hinauf, meistens sogar mit einem Holz-Handlauf. Nach 1,5 Std, die wir für 1,5 km brauchten, waren wir echt ko. Und der finale Aussichtspunkt blieb uns verwehrt, da ein riesiger Baum umgestürzt war und direkt auf dem Weg lag, sodass wir von dort nicht weiterkamen. Aber man sah den See auch von hier und so machten wir uns auf den Rückweg (1 Std).

Nachdem wir am Auto erstmal ordentlich Wasser tranken, fuhren wir weiter und hielten an verschiedenen Aussichtspunkten. Am Sendero Cascadas Escondidas kochten wir uns Nudeln, sodass wir wieder gestärkt waren. Der Wanderweg dort war leider gesperrt, also fuhren wir weiter zum Lago Rio Negro und Lago Blanco. Am letzteren wollten wir eigentlich übernachten, da dort auch der Campingplatz direkt am See lag, aber leider waren dort extrem viele Raupen und ich hatte bereits eine unangenehme Erfahrung machen müssen und brennende Raupen-Haare abbekommen.

Also fuhren wir aus dem Nationalpark heraus bis nach Chaitén, kauften im Supermarkt Wasser & Bier und übernachteten auf dem Campingplatz Arrayanes direkt am Meer. Nach einer warmen Dusche saßen wir auf einer Bank und schauten dem Sonnenuntergang zu. Was für ein Glück, dass wir noch weitergefahren sind und nun hier waren.

Sendero Tronador
Lago Negro
Lago Blanco
Campingplatz Arrayanes

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