Von Kabale nach Kisoro

Heute durften wir lange schlafen, da ausnahmsweise erst um 9:00 Abfahrt war. Das Frühstück war auch wieder mega! Diesmal gab es sogar Rührei und kleine Würstchen, die wie Teewurst schmeckten. Dazu Avocado und einen Obstteller.

Die dreistündige Fahrt führte durch die Berge, über ein paar Serpentinen, vorbei an Teeplantagen und einem hohen Vulkan. Die Aussicht war richtig schön und erinnerte mich ein wenig an Sa Pa in Vietnam. Wir hielten an einem Aussichtspunkt und wurden dort von ein paar Kids erwartet. Einer hatte einen Fußball dabei und forderte uns zum Spielen auf. Die anderen lagen auf der Wiese und schauten dabei zu. Als wir ihnen jeweils eine Banane schenkten, grinsten sie über beide Ohren.

Wir erreichten Kisoro, die Gegend der Gorillas. Der Ort lag im Tal, aber trotzdem auf 1.913 Höhenmetern. Für die Wanderung morgen ging es dann noch etwas weiter hinauf, denn wir wollen ja BERGgorillas sehen. Für heute stand jedoch eine Kaffee Tour an. Wir checkten ein im Golden Monkey Guesthouse und werden für die nächsten zwei Nächte dann nicht zelten müssen. Das Zimmer war auch richtig gut, im Gegensatz zu dem Red Chili Hostel in Kampala.

Die Kaffee Tour startete gegen 14:00 und kostete pro Person 20$. Zwei Guides führten uns zu Fuß zu einer Organic Arabica Kaffee Plantage und auf dem Weg dorthin sahen wir mehrere Vulkane in der Ferne. Hinter den Vulkanen lag die Grenze zu Rwanda. Sie erzählten uns, dass es eine Ostafrika-Assoziation gibt, sodass alle Ostafrikaner ohne Probleme von Land zu Land reisen können. Uganda hat sich für diese Assoziation eingesetzt und sie gestartet. Von einem Aussichtspunkt konnte man sogar bis Kongo schauen.

Die Setzlinge für Kaffeepflanzen, welche man als Farmer entsprechend der Fläche bekommt, werden von der Regierung gesponsert. Der Boden wird mit Kompost vorbereitet. Eine Pflanze braucht ca. 5 Jahre bis sie das erste Mal Früchte trägt. Zwischen 5 und 12 Jahren trägt sie dann sehr viele Früchte, zwischen 12 und 15 Jahren dann nur noch wenige, sodass sie nach 15 Jahren beschnitten wird. Sie wird im 45 Grad Winkel beschnitten, damit der Regen vom Stamm gut abfließen kann.

Für die Kaffeeernte werden nur die roten Früchte gepflückt. Auf dieser Plantage sogar per Hand. Alle roten Früchte kommen dann in ein Wasserbehältnis und nur die sinkenden sind die guten. Denn die, die schwimmen, zeigen an, dass mindestens eine von zwei Bohnen in der Frucht nicht gut ist.

Die „Schlechten“ werden an Instant Kaffee Hersteller verkauft. Die Guten werden weiterverarbeitet, in dem sie in eine Mühle kommen, die die Schale von der Bohne trennt. Anschließend werden sie 24 Stunden im Wasser gelassen, dann dreimal gewaschen und im Schatten getrocknet. Im nächsten Schritt fällt eine weitere trockene Schale ab, indem man sie in einem Gefäß stampft. Auf einem Sieb wird die trockene Schale von der grünen Bohne getrennt, sodass man schließlich DIE Kaffeebohne hat. Die grüne Bohne wird entweder exportiert oder direkt geröstet.

Je länger man röstet, desto weniger Koffeim enthält die Bohne. Es gibt eine leichte Röstung, eine mittlere und eine starke. Alle sind auch unterschiedlich dunkel und riechen unterschiedlich intensiv. Wir haben alle drei nacheinander gemahlen, wobei die stärkste Röstung am

Einfachsten zu mahlen war. Eventuell lag das daran, dass bei den sehr dunklen Bohnen durch die Röstung Öl austritt.

Mir schmeckte der am stärksten geröstete Kaffee am besten. Wir durften natürlich alle Sorten probieren und bekamen sogar 100g geschenkt von der Sorte, die wir am liebsten mochten. Dann ging es zurück zur Unterkunft, wo wir auch zu Abend aßen. Anschließend wurden wir noch kurz auf den folgenden Tag vorbereitet und dann ging es ins Bett.

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