Unser Tag begann um 5:15 als wir uns auf den Weg zum Strand machten, um den Sonnenaufgang zu sehen. Letztendlich war es sehr wolkig, sodass wir die Sonne kaum sahen, aber die Atmosphäre war trotzdem schön.
Wir spazierten noch etwas am Strand entlang und entspannten anschließend in unserer Hängematte. Das Frühstück war leider erst um 8:45, sodass wir noch etwas in Richtung Puerto Viejo am Strand entlang gingen. Zum Frühstück gab es Früchte, Pancakes und Gallo Pinto.
Um 10:15 gingen wir zur Bushaltestelle, um den Bus um 10:30 zum Cahuita Parque Nacional zu nehmen. Allerdings waren wir uns nicht sicher, ob wir richtig standen, weil es keinerlei Bushaltestellenschild gab oder Ähnliches. An der Rezeption der Unterkunft hieß es aber, man könne einfach winken und der Bus würde halten.
Nach einer gewissen Zeit hielt ein Taxifahrer neben uns (sein Taxi erinnerte mich an ein Tuktuk). Er fragte, wo wir hinwollten und ich meinte, wir würden auf den Bus warten, um nach Cahuita zu fahren. Daraufhin antwortete er, das wäre auf jeden Fall die bessere Möglichkeit, weil es mit ihm viel länger dauern würde und dementsprechend teurer wäre. Wow, super ehrlich, danke!
Um 10:55 war immer noch kein Bus da und wir zweifelten. Um 11:00 kam er dann endlich (wir müssen uns noch in Geduld üben) und ich überforderte den Busfahrer direkt mit dem Bezahlen des Tickets. Ich verstand ihn auf spanisch sehr schlecht und drückte ihm 22000 Colones (30,60€) in die Hand. Zwei Tickets kosteten lediglich 2690 (3,75€) und ich dachte irgendwie er möchte 26900 haben. Jedenfalls war er super nett und geduldig und wartete bis ich meine zwei Portemonnaies und das nötige Kleingeld parat hatte. 😀
Der Busbahnhof in Cahuita bestand aus einem Schotterplatz umringt von kleineren Ständen, die Süßes und Souvenirs verkauften. An der Einfahrt stand ein Schild „Do Not Enter, you are responsible for your own safety“. Hmm okay, vertrauenserweckend. Wir verließen den Busbahnhof mit mehreren Touristen, von daher waren wir immerhin nicht alleine. 😀
Der Eingang zum Nationalpark befand sich rechts um die Ecke. Man durfte keine Plastiktüten mit hineinnehmen, also packten wir unser Brot in Papiertücher, drückten dem Ranger 10000 Colones (13,90€) Spende in die Hand und wanderten los.
Der Wanderweg war insgesamt 8 km lang und wir brauchten 3,5 Std. ohne zu trödeln. Zunächst war er sehr waldig und führte aber nah am Strand entlang, man konnte also immer mal einen Abzweig am Strand gehen und nach ein paar Metern wieder auf den Trail zurückkehren. Wir sahen mehrere Waschbären, die uns ganz entspannt entgegenkamen. Ein Faultier hing verschlafen im Baum und eine kleinere Schlange (Terciopelo-Lanzenotter, super giftig) erkannte ich erst auf den dritten Blick.
Der Trail führte uns dann eine Zeit lang direkt am Strand entlang, am Playa Blanca. Der Sand war hier wirklich karibisch weiß und wir konnten nicht widerstehen kurz ins Wasser zu springen. Danach ging es wieder in den Wald bis wir zu einem größeren Bereich kamen, wo uns ein Mann darauf hinwies, dass ein Faultier keine 100 m entfernt an einem Baum hing, wenn man nun weiter am Strand entlang ging.
Wir versuchten unser Glück, aber sahen nichts. Irgendwann erreichten wir den Punta Cahuita, quasi die Spitze des Natuonalparks. Ab da ging es auf der anderen Seite der Landzunge wieder zurück. Der Weg war nun sehr viel mehr Strand als vorher und die Wellen waren echt krass. Wir sahen drei Geier auf dem Weg, was nichts Gutes heißen konnte .. leider lag ein totes Faultier unter ihnen.
Der letzte Abschnitt des Wanderweges führte wieder durch den Wald auf einem gut befestigten Holzsteg. Die Bäume ringsherum waren unglaublich riesig und behangen von Lianen. Wir erreichten den Ausgang, wo ein Taxifahrer auf mögliche Kunden wartete. Als wir ihm sagten, wir wollen nach Puerto Viejo, empfahl er uns den Bus zu nehmen. Ich bin positiv überrascht von den Bus- und Taxifahrern, da alle uns bisher ehrlich und „Kunden“freundlich beraten hatten.
Kurz vor der Hauptstraße sahen wir den Bus. Wir sprinteten zur Haltestelle und hatten Glück, dass wir ihn noch rechtzeitig erreichten. Es war der gleiche Busfahrer wie auf der Hinfahrt. 😀 Diesmal hatte ich passendes Kleingeld und zahlte nur 1700 Colones, da wir ja am südlichen Ende des Nationalparks einstiegen und auch ein paar Haltestellen eher aussteigen wollten.
Wir schlenderten durch Puerto Viejo und aßen im Salsa Brava mit Reggae Musik Quesadillas und Tacos. Inklusive vier Bier kostete uns das 16940 Colones (23,50€). Es dämmerte schon, sodass wir uns auf den Heimweg machten. Wir waren insgesamt 50 Minuten zu Fuß unterwegs, teilweise durch bewaldete Strandabschnitte, teilweise direkt an der Straße entlang. Mittlerweile war es auch schon stockduster (eines der Dinge, die wir in Lateinamerika eigentlich vermeiden wollten) und wir gingen schnellen Schrittes, fühlten uns etwas unsicher, was aber wahrscheinlich unberechtigt war. An der Straße kamen wir immer wieder an Restaurants, Bars oder Hotels vorbei und hielten auch noch kurz an einem Supermarkt. Gegen 19:00 kamen wir dann sicher an unserer Unterkunft Villas del Caribe an. Also alles gut, aber noch mal müssen wir so eine Wanderung im Dunkeln nicht unternehmen. 😀